Der Jahreswechsel ist eine schöne Gelegenheit, sich zu grüßen und gute Wünsche mitzuteilen. Besonders hat mir diesmal der Gruß von Hans B. gefallen, den ich hiermit weiter geben möchte. Er schickte mir die Erinnerung an einen schönen Wunsch, der die Menschheit schon eine Weile begleitet und den wir nie aus den Augen verlieren sollten.
Während ich diese Worte lese, fällt mir auf, dass das, was ich hier im Internet oder in Vorträgen über meine Themen „arbeite“, eigentlich schon dem ziemlich utopisch klingenden Wunsch entspricht:
„ …. Gesetzt, wir hätten als Menschen produziert:
Jeder von uns hätte in seiner Produktion sich selbst und den anderen doppelt bejaht. Ich hätte
1. in meiner Produktion meine Individualität, ihre Eigentümlichkeit vergegenständlicht und daher sowohl während der Tätigkeit eine individuelle Lebensäußerung genossen, als im Anschauen des Gegenstandes die individuelle Freude, meine Persönlichkeit als gegenständliche, sinnlich anschaubare und darum über allen Zweifel erhabene Macht zu wissen.
2. In deinem Genuß oder deinen Gebrauch meines Produkts hätte ich unmittelbar den Genuß, sowohl des Bewußtseins, in meiner Arbeit ein menschliches Bedürfnis befriedigt, also das menschliche Wesen vergegenständlicht und daher dem Bedürfnis eines andren menschlichen Wesens seinen entsprechenden Gegenstand verschafft zu haben,
3. für dich der Mittler zwischen dir und der Gattung gewesen zu sein, also von dir selbst als eine Ergänzung deines eignen Wesens und als ein notwendiger Teil deiner selbst gewußt und empfunden zu werden, also sowohl in deinem Denken wie in deiner Liebe mich bestätigt zu wissen,
4. in meiner individuellen Lebensäußerung unmittelbar deine Lebensäußerung geschaffen zu haben, also in meiner individuellen Tätigkeit unmittelbar mein wahres Wesen, mein menschliches, mein Gemeinwesen bestätigt und verwirklicht zu haben.
Unsere Produktionen wären ebenso viele Spiegel, woraus unser Wesen sich entgegen leuchtete.
Dies Verhältnis wird dabei wechselseitig, von deiner Seite geschehe, was von meiner geschieht.
Meine Arbeit wäre freie Lebensäußerung, daher Genuß des Lebens.
In der Arbeit wäre daher die Eigentümlichkeit meiner Individualität, weil mein individuelles Leben bejaht. Die Arbeit wäre also wahres, tätiges Eigentum….“
Von einem alten Freund von uns (MEW, EB 1, S. 462,463)
Vielen Dank, Hans, und allen anderen für die angenehme Zusammenarbeit in der Vergangenheit und hoffen wir, dass es uns weiterhin gelingt, in diesem Sinne das Leben zu genießen und einander entgegen leuchten…
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