Immerhin können in dieser Gesellschaft solche Bücher geschrieben und gelesen werden. Immerhin könnten wir alle wissen, welchen Blutzoll der real existierende Kapitalismus ständig kostet. Niemand dürfte mehr ruhig schlafen können, solange diese Verhältnisse nicht beseitigt sind. Es ist aber anscheinend leichter, die Aufrüttler als „Verschwörungstheoretiker“ zu bezeichnen, wie es mit Naomi Klein gemacht wird.
Sie schrieb das Buch „Die Schockstrategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus.“ (Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2009) und obwohl ich dachte, einigermaßen informiert zu sein, so beutelte mich die Erinnerung und das tiefere Eindringen in die wahnwitzig-barbarische Logik dieser Gesellschaftsform doch wieder einigermaßen.
Andere machen es sich einfacher, sie schieben die brutale Wirklichkeit weg mit dem Vorwurf der „Verschwörungstheorie“. Naomi Klein weiß jedoch: für viele Millionen Menschen auf der Welt war und ist diese Realität keine Theorie, sondern „es ist ihr Leben“. (Naomi Klein im Interview mit „Kulturzeit“)
Das Wort „Schocktherapie“ wurde nicht von N. Klein erfunden, sondern es wird recht häufig verwendet, so z.B. auch vom SPIEGEL („Schocktherapie für die Bahn“) und im Zusammenhang mit den ökonomischen Problemen in Griechenland.
Naomi Klein gehört zu den Akteuren der Globalisierungskritik und ihr schlägt dieselbe Häme und Hass entgegen wie bisher allen, die sich wagen, die Fundamente der kapitalistischen Realität in Frage zu stellen. Das „Verschwörungstheoretische“ wird gerade dort ausgemacht, wo sie Zusammenhänge herstellt. Genau das ist unüblich: Menschenrechtsverletzungen und Folter, Terror und Barbarei werden als Ereignisse dargestellt, die mit den normalen marktwirtschaftlichen und demokratischen Gang der kapitalistischen Geschichte nichts zu tun haben sollen. Naomi Klein zeigt dagegen auf, dass gerade die „rein marktwirtschaftliche“ Form des Kapitalismus, die in den 70er Jahren in den lateinamerikanischen Diktaturen erste Formen annahm und seit den 80ern den Rest der Welt wie eine unaufhaltsame Welle überrollt, nichts weniger gebrauchen kann als echte Selbstbestimmung der Menschen. Auf den 700 Seiten des Buches wird eine wahre Blutspur des Kapitalismus seit Mitte des 20. Jahrhunderts nachgezeichnet: von den Diktaturen in Südamerika, insbesondere Chile über die neoliberalen Umstrukturierungen in den USA und Europa hin zu den Schockwellentherapien, die über die ehemaligen sozialistischen Länder hereinbrachen und weiter zum Zusammenbruch der asiatischen Tigerstaaten und direkt in die Kriege hinein, Irak und alles, was danach kam.
Wenn man durch die vielen gut nachvollziehbaren Beispiele die Logik, die hinter diesen Raubzügen steckt, begriffen hat, klingen auch die aktuellen Meldungen in den Medien plötzlich anders. Da werden gerade – angesichts der unglaublichen Hungerskatastrophe – afrikanische Länder beschuldigt, wegen Korruption und Missmanagement ihrer Regierungen die Auslandshilfe riskiert zu haben. „Korruption und Missmanagement“? Ist dies nicht der allgemeine Vorwurf, der all jene trifft, die das eigene Land noch nicht dem frei wütenden Weltmarkt überlassen haben?
Im Gebiet der ehemaligen DDR erleben wir das Ganze nur in abgeschwächter Form. Die Entscheidung vieler Menschen bei uns, „keine sozialistischen Experimente“ mehr zu wollen, sondern endlich einen „normalen“ Kapitalismus „wie im Westen“ zu bekommen, war einigermaßen frei gewählt. Es gab zwar Enttäuschungen (Hartz IV…), aber im Vergleich zu allen anderen Regionen der Welt, wo vorher und seitdem die Marktwirtschaft in ihrer neoliberalen Form eingeführt wurde, sind die meisten bei uns doch recht weich gebettet. Deshalb können sich bei uns auch eher Illusionen halten, dass der Kapitalismus normalerweise allen Menschen Wohlstand und Demokratie bringt. Aber so ist es nicht. Über seine gesamte Lebenszeit hinweg und weltweit betrachtet, entstanden nur relativ kurzfristige und nur sehr kleine Wohlstandsinseln. „Normal“ ist der ständige Kampf ums Überleben und das Ausrauben der Armen zugunsten der Reichen. Marx war insofern ein Träumer, als er angenommen hatte, der Kapitalismus würde sich – nach einer Phase der gewaltsamen und brutalen „ursprünglichen Akkumulation“ – im Wesentlichen lediglich mit der Aneignung des Mehrwerts aus der Lohnarbeit zufrieden geben.
Deshalb ist es sinnvoll, sich dieses Buch anzutun, auch wenn es weh tut. Es macht uns wieder bewusst, in welcher Welt wir eigentlich leben. Es macht auch, obwohl das im Buch selbst nicht thematisiert wird, wieder einmal klar, wogegen sich die realsozialistischen Staaten zu stellen hatten und stellen wollten. Es sensibilisiert auch dafür, womit wir rechnen müssen, wenn wir Alternativen zu diesem kapitalistischen Wirtschaftssystem entwickeln. Wir müssen damit rechnen, dass auch eine Strategie des recht sanften „Auskooperieren“ das Kapitalismus durch antikapitalistische „Keimformen“ damit rechnen muss, derartigen Schock-Strategien ausgesetzt zu werden.
- Weiter: „Das ist eine Tragödie. Es ist aber auch eine Gelegenheit…“
- „Rettet den Kapitalismus…“
- Dringend gesucht: Schockabsorber!
August 1, 2011 at 8:58 am
Huch? Wo ist denn mein Kommentar geblieben?
August 2, 2011 at 7:57 am
Da hatte ich wohl den falschen Knopf gedrückt 🙂 . Was ich sagen wollte: Ja, die von Milton Friedmann und die an ihm orientierten Chicagoboys für das Chile Pinochets konzipierte Schocktherapie wurde mit Folter und Mord durchgesetzt. Darüber hatten schon in den 1970er und 80er Jahren immer wieder z.B. die Westberliner Lateinamerika-Nachrichten berichtet.
Aber wieso aus der Wahrnehmung solch terroristischer Methoden der Durchsetzung von Kapitalinteresssen geschlossen werden könnte, dass Marx ein Träumer war, erschließt sich mir nicht. Auf welche Aussagen Marx bezieht sich das?
Gruß hh
August 3, 2011 at 9:40 pm
Es bezieht sich darauf, dass Marx recht klar unterschied zwischen der Entstehungsphase des Kapitalismus mit ursprünglicher Akkumulation und der Weiterentwicklung des Kapitalismus auf seiner eigenen Existenzgrundlage. Dadurch konzentriert sich die Aufmerksamkeit der klassischen Befreiungs- als Arbeiterbewegung auf diese eine Ausbeutungsform (Aneignung unbezahlter Lohnarbeits-Mehrarbeit). Dass eigentlich die ganze Zeit hinweg weiterhin Prozesse ablaufen, bei denen sich die Kapitalakkumulation eben nicht nur über diese Mehrwertaneignung läuft, sondern andere Quellen erschließt, die eine noch brutalere Unterdrückung mit sich bringen als „nur“ die Lohnarbeit, ist demgegenüber ein neuer Aspekt.
Das Wort „Träumer“ war auch nicht ganz das, was ich suchte, ich will nur darauf hinaus, dass es eigentlich ein schöner Traum wäre, wenn sich der Kapitalismus auf die von Marx untersuchte Ausbeutung der Lohnarbeit beschränken würde.
August 4, 2011 at 7:07 am
„… dass Marx recht klar unterschied zwischen der Entstehungsphase des Kapitalismus mit ursprünglicher Akkumulation und der Weiterentwicklung des Kapitalismus auf seiner eigenen Existenzgrundlage. Dadurch konzentriert sich die Aufmerksamkeit der klassischen Befreiungs- als Arbeiterbewegung auf diese eine Ausbeutungsform (Aneignung unbezahlter Lohnarbeits-Mehrarbeit)“
Dass der Prozess der Generierung kapitalistischer Produktionsbedingungen abgeschlossen sei, hatte Marx allerdings auch nirgends behauptet. Aber sowieso bezweifle ich, dass sich Nichtwahrnehmung von unangenehmen Wahrheiten im Zusammenhang mit Prozessen der Herstellung kapitalistischer Verhältnisse durch richtige oder (in diesem Fall) fehlerhafte Marxexergese herrührt. Sie sind wohl eher dem eigenen Eingebundensein in den allgemeinen Warensinn (und deren typischen Wahrnehmungsmuster) geschuldet.
Mit den Lateinamerikanischen Militärdiktaturen der 1960er, 70er und 89er Jahre trifft dieser Einwand auch eh nicht wirklich, weil eines der Hauptziele die Unterdrückung von Arbeiterrechten war.
„Dass eigentlich die ganze Zeit hinweg weiterhin Prozesse ablaufen, bei denen sich die Kapitalakkumulation eben nicht nur über diese Mehrwertaneignung läuft, sondern andere Quellen erschließt, die eine noch brutalere Unterdrückung mit sich bringen als „nur“ die Lohnarbeit, ist demgegenüber ein neuer Aspekt.“
Nein, dass privateigentümliche Aneignung von Zugriffsrechten auf einen privateigentümlich erzeugten Nutzen nicht nur Zivilisierungsfunktion und Demokratie bedeuten sondern immer wieder Brutalisierug bedeutete und mit terroristischen Mitteln flankiert wurde und wird, ist eigentlich kein sehr neuer Hut. Und natürlich dienten sie außer z.B. der privilegierten Aneignung von Naturressourcen immer wieder auch der Unterdrückung der Möglichkeiten, von Arbeiter/innen, (Lohn- und Gehaltsabhängigen), ihre eigenen Interessen zu formulieren und durchzusetzen.
Natürlich ist der ganze Neoliberalismus (die ganze Neoklassik) vor allem Klassenkampf. Was sonst?
„Das Wort „Träumer“ war auch nicht ganz das, was ich suchte, ich will nur darauf hinaus, dass es eigentlich ein schöner Traum wäre, wenn sich der Kapitalismus auf die von Marx untersuchte Ausbeutung der Lohnarbeit beschränken würde.“
Vielleicht sollten wir zumindest in Sachen Träume etwas mehr (Öko-)Kommunismus wagen 😉 Außerdem:
„Der Arbeiter hat aber das Unglück, ein lebendiges und daher bedürftiges Kapital zu sein, das jeden Augenblick, wo es nicht arbeitet, seine Zinsen und damit seine Existenz verliert.“
Marx: Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, MEW Bd. 40, S. 523
Das Kapitel zur „sogenannten ursprünglichen Akkumulation von Kapital“
endet mit folgender These:
„Die aus der kapitalistischen Produktionsweise hervorgehende kapitalistische Aneignungsweise, daher das kapitalistische Privateigentum, ist die erste Negation des Individuellen, auf eigne Arbeit gegründeten Privateigentums. Aber die kapitalistische Produktion erzeugt mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses ihre eigne Negation. Es ist Negation der Negation.
Diese stellt nicht das Privateigentum wieder her, wohl aber das individuelle Eigentum auf Grundlage der Errungenschaft der kapitalistischen Ära: der Kooperation und des Gemeinbesitzes der Erde und der durch die Arbeit selbst produzierten Produktionsmittel.“
Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 791
August 4, 2011 at 12:12 pm
Und warum gelingt diese Negation der Negation seit 150 Jahren nicht wirklich? Aufbauend auf der Marxschen Argumentation, dass sich der Kapitalismus mit den Lohnarbeitern die eigenen Totengräber erzeugt, geht das noch recht leicht zu denken (zu praktizieren gings schon schwerer). Wenn jetzt aber diese brutale Gewalt und das Ausnutzen und Erzeugen von Schocks und Katastrophen dazu kommen – wie kann man dem noch begegnen?
August 4, 2011 at 1:43 pm
Sowas geht ja nicht von heute auf morgen.
Sieh mal, was Marx/Engels in ihrer Kritik der „Deutschen Ideologie“ als Voraussetzungen nannten:
Diese »Entfremdung«, um den Philosophen verständlich zu bleiben, kann natürlich nur unter zwei praktischen Voraussetzungen aufgehoben werden. Damit sie eine »unerträgliche« Macht werde, d.h. eine Macht, gegen die man revolutioniert, dazu gehört, daß die die Masse der Menschheit als durchaus »Eigentumslos« erzeugt hat und zugleich im Widerspruch zu einer vorhandnen Welt des Reichtums und der Bildung, was beides eine große Steigerung der Produktivkraft, einen hohen Grad ihrer Entwicklung voraussetzt – und andrerseits ist diese Entwicklung der Produktivkräfte (womit zugleich schon die in weltgeschichtlichem, statt der in lokalem Dasein der Menschen vorhandne empirische Existenz gegeben ist) auch deswegen eine absolut notwendige praktische Voraussetzung, weil ohne sie nur der Mangel verallgemeinert, also mit der Notdurft auch der Streit um das Notwendige wieder beginnen und die ganze alte Scheiße sich herstellen müßte, weil ferner nur mit dieser universellen Entwicklung der Produktivkräfte ein universeller Verkehr der Menschen gesetzt ist, daher einerseits das Phänomen der »Eigentumslosen« Masse in Allen Völkern gleichzeitig erzeugt (allgemeine Konkurrenz), jedes derselben von den Umwälzungen der andern abhängig macht, und endlich weltgeschichtliche, empirisch universelle Individuen an die Stelle der lokalen gesetzt hat.
Ohne dies könnte 1. der Kommunismus nur als eine Lokalität existieren, 2. die Mächte des Verkehrs selbst hätten sich als universelle, drum unerträgliche Mächte nicht entwickeln können, sie wären heimisch-abergläubige »Umstände« geblichen, und 3. würde jede Erweiterung des Verkehrs den lokalen Kommunismus aufheben.
Der Kommunismus ist empirisch nur als die Tat der herrschenden Völker »auf einmal« und gleichzeitig möglich, was die universelle Entwicklung der Produktivkraft und den mit ihm zusammenhängenden Weltverkehr voraussetzt.“
.
Marx/Engels: Die deutsche Ideologie, MEW Bd. 3, S. 34-35
In Widerspruch zu den gegebenen Aneignungsverhätnissen (bzw. Rechtfertigungs- und Entwicklungsbedingungen) geratene Produktivkräfte gehen natürlich weit über sich aus klassischen Lohnabhängigkeitsverhältnissen ergebende Interessen hinaus, die ja nicht selten auch ein sehr konservatives Moment bilden und eh rückläufig sind. Das umfasst vor allem auch die technisch-wissenschaftlichen Voraussetzungen für „Freizeit“ , Wahlmöglichkeiten, Bildung usw. – und nicht zuletzt für weltweites Kommunizieren und Reflektieren. Für die Gewinnung weltkommunistischer Kompetenzen :-).
Brutale Gewalt und Geschäfte mit Katastrophen sind immer ein Unglück, aber in der menschlichen Geschichte – grad auch der des Kapitalismus (also nach Marx/Engels der menschichen Vorgeschichte) nun wirklich nichts Neues!
Immerhin nimmt nicht nur das Katastrophenpotenzial in beunruhigender Weise zu, sondern auch die Möglichkeiten, dem am Ende mit einem weltumspannenden Aufstand aus der „klassen“ Lage entgegen zu wirken.
August 5, 2011 at 4:48 pm
„Sowas geht ja nicht von heute auf morgen.“ Aber von vorgestern bis übermorgen vergeht doch wesentlich mehr Zeit, als Marx mal gedacht hätte.
Liegt das wirklich nur daran, dass die Leute noch nicht genug eigentumslos sind und dass die Produktivkräfte noch nicht weit genug entwickelt sind?
Ich gehöre zwar durchaus auch noch zu denen, die von hochentwickelten Produktivkräften (solange und soweit sie nicht in Destruktivkräfte umschlagen) noch viel halte, aber ich frage mich dann doch: Wann sind sie weit genug entwickelt? Und: Müssen wir darauf warten? Noch die Nanotechnik-Revolution, noch die Erneuerbare-Energien-Technik-Revolution… auf dass dann alle Ressourcen verschleudert sind?
August 6, 2011 at 10:03 am
>>„Sowas geht ja nicht von heute auf morgen.“
>Aber von vorgestern bis übermorgen vergeht
>doch wesentlich mehr Zeit, als Marx mal
>gedacht hätte.
Ja, er musste seine Prognosen immer wieder korrigieren und gab es dann schließlich auf, laut über genauere Zeiträume nachzudenken. Im Anschluss an der von mir zitierten Passage schreibt er denn auch, dass Kommunimus keine Utopie sei nach der sich die Wirklichkeit zu richten habe. (Sondern die reale Bewegung, die den alten Zustand aufhebt)
Marx hat die historischen Möglichkeiten der von seiner Zeit aus betrachtet nächsten 100 Jahre dennoch immer wieder überschätzt, dass die Lohnabhängigen aller Länder mittels Verbindung von sozialer Bewegung, Politik und Philosohie über ein „nur gewerkschaftliches Bewusstsein“ hinaus kommen und davon ausgehend bürgerliche Demokratie mir nichts dir nichts in Sozialismus verwandelt würden. (Die von dir erwähnten Militärregierungen haben zur Zerstörung solcher Hoffnungen durchaus beigetragen – ich denke aber, dass die insgesamt doch sehr mikrigen Sozialismusbedürfnisse letztlich derzeit auch ohne dem nicht sehr viel entwickelter wären. Leider war ja auch der so genannte „reale Sozialismus“ eher kontraproduktiv.)
Soweit. Fortsetzung folgt
August 6, 2011 at 10:37 am
„Liegt das wirklich nur daran, dass die Leute noch nicht genug eigentumslos sind und dass die Produktivkräfte noch nicht weit genug entwickelt sind?“
„Eigentumslosigkeit“ müssten wir vielleicht mit „sozialer Ohnmacht“ übersetzen. Und die muss einerseits weit genug entwickelt sein aber auch die Möglichkeiten, sie zu überwinden, was vor allem eine Sache des Entwicklungsstandes unserer geistigen Produktivkräfte (z.B. ökologisches Refektionsvermögen) ist, die wiederum auf eine sehr widersprüchliche Weise mit der technisch-wissenschaftlichen Entwicklung korrespondieren.
„Ich gehöre zwar durchaus auch noch zu denen, die von hochentwickelten Produktivkräften (solange und soweit sie nicht in Destruktivkräfte umschlagen)…“
Allerdings sollte m.E. bedacht werden, dass alle Produktivkräfte (technisches Vermögen, Aneignungsvermögen, Refektionsvermögen) zu jeder Zeit immer auch Destruktivkräfte sind und der entscheidende Punkt jedesmal ist, was das historisch jeweils (wem) bringt und kosten also auch, welche Probleme die Produktiv-/Destruktivkräfte jeweils historisch machen (Klima) und wie es mit den Möglichkeiten aussieht, die gemeinsam in den Griff zu bekommen.
„…aber ich frage mich dann doch: Wann sind sie weit genug entwickelt?
Viele Dinge sind überentwickelt wie etwa die Methoden der Fleischproduktion und wir Menschen müssen nun das soziale Vermögen erarbeiten, sie zurückzuschraiben.
„Und: Müssen wir darauf warten?“
Um Himmels Willen, nein! Wir sollten alles unternehmen, was auf die Möglichkeit eines weltweiten (kommunistischen) Ressourcenmanagement unter den Prämissen der nachhaltigen Entwicklung hinaus läuft. Und zwar immerhalb der kommenden Jahrzehnte.
Gruß hh
PS. Ne Frage an die Fachfrau. Ist „nachhaltige Entwicklung“ eigentlich eine Philosophie“?
August 6, 2011 at 10:50 am
Zur Problematik seien unbedingt Schriften von Radovan Richta empfohlen, einem der Architekten des Prager Frühlings und zu Unrecht fast vergessen. (Habe ihn auch grad erst entdeckt) Lese zur Zeit mit großem Gewinn die Sammlung von Radovan Richta und Kollektiv: „Technischer Fortschritt und industrielle Gesellschaft“. Bin geradezu entzückt. Endlich mal was Vernünftiges zu dem Thema. Hätte große Lust, das in einem internetten „Lesezirkel“ mit anderen zu diskutieren.
August 6, 2011 at 11:36 am
Zum Richta-Report siehe:
Klicke, um auf 05_bollinger.pdf zuzugreifen
August 10, 2011 at 10:59 am
Ich musste grad in Naomi Kleins „Schocktherapie“ nachlesen, wie jämmerlich die entsprechenden Konzepte in Polen und der UdSSR (unter Gorbatschow) gescheitert sind. Deren Konzepte waren vielleicht ähnlich gut wie Richta. Auch Jugoslawien als Alternative hat ja nicht grade eine Erfolgsbilanz geschrieben.
Ich habe deshalb eher die Befürchtung, die meisten dieser Konzepte waren eher eine abstrakte „Schönwetter-Utopie“ statt widerstandsfähig genug gegen die real existierende weltkapitalistische Gegenwirklichkeit.
Das Problem ist häufig auch, dass viele dieser Konzepte letztlich doch recht schnell in Richtung Kapitalismus tendieren. Für Polen behauptete Lech Walesa später auch, er hätte schon 1980 gewußt, „Wir werden auf den Kapitalismus setzen müssen“. Ich kenne solche Meinungen auch von Dissidenten aus der DDR. Einerseits behaupten sie, sie hätten nur eine „bessere DDR“ gewollt, andererseits begrüß(t)en sie den real existierenden Kapitalismus unkritisch, bzw. waren gleich mit dabei, als er sich hier zu verwirklichen begann.
Wer sich diesem Realitäts-Check nicht stellen musste, steht dann natürlich recht sauber da und die allgemeinen moralischen Richtlinien, die sich darin ausdrücken (Freiheit, Selbstbestimmung etc.) sind selbstverständlich zu begrüßen und aufrecht zu erhalten.
Die Skepsis, die ich hier äußere, soll auch keinesfalls die Unterdrückung solcher Ansätze in realsozialistischen Zeiten rechtfertigen.
Im Übrigen war auch das Denken in der DDR voll von Überlegungen zur Verbindung der wissenschaftlich-technischen Revolution mit der humanistischen Entwicklung. Es ging da z.B.um die Vereinigung der Zielkriterien „Effektivität und Humanität“ (Hörz). Die Frage war immer nur, wie man das umsetzen kann. War nur machtpolitisch-ideologischer Unwille schuld, dass das nicht gelang? Ich selbst stellte mir damals wirklich die Frage: Wie soll das denn gehen, in einem Kombinat mit 56 000 Mitarbeitern (VEB Carl Zeiss Jena) die arbeitsteilige (damals recht fließbandartige) Aufeinander-Abstimmung hinzukriegen ohne eine die Individualität einengende Planung? Wie kann man die hehren Ideale von individueller Selbstbestimmung konkret verwirklichen, wenn gleichzeitig die Arbeitsproduktivität hoch genug sein muss, um nicht noch mehr in die Mangelwirtschaft zu rutschen? Um solche konkreten Dinge ging es und irgendwie stand die Frage, ob es nützt, daran zu glauben, dass ein Aufgeben der Macht der damaligen Mächtigen ausreicht, um ausgehend von der von Gorbatschow beschworenen „Weisheit des Volkes“ ein besseres Funktionieren der Wirtschaft zu erhoffen.
Meine ganze gesellschaftstheoretische und politische Aktivität ist weiterhin von der Suche danach geprägt.
Was mich immer stört, ist der Verweis auf die „dogmatischen Bewahrer der „reinen Lehre““. Die gab es zwar auch, aber es gab auch INNERHALB der realsozialistischen Gesellschaftstheorie, Philosophie und auch der Politik immer auch wahrhaft nach neuen Ansätzen Strebende. (Die werden geschichtlich nun auch der Verleugnung überlassen). Ich hatte zu Ende der DDR grad so ziemlich alles aufgesammelt, was es auch zur Frage der steigenden Rolle der individuellen Subjektivität usw. gab (siehe mein Beitrag zum letzten Philosophenkongress: http://www.thur.de/philo/philokongress.htm). Es war sicher, auch angesichts der erdrückenden Erfahrung über die Niederhaltung allzu provokanter Inhalte, zu zaghaft und letztlich auch zu spät.
Dezember 25, 2011 at 9:56 pm
[…] Philosophenstübchen-Blog von Annette Schlemm steht ein Dialog über ein grundsätzliches Problem der antikapitalistischen Diskussion aus dem […]
Dezember 25, 2011 at 10:06 pm
Es geht nicht um Macht – es geht um Herrschaft!
… weil die Unterworfenen ihrer Unterwerfung zustimmen!
Grundsätzlich stellt sich Negation (auch die „Doppelte N.“) nicht „mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses“ (hhirschel), also so zwangsläufig ein, wie es für gewöhnlich der Hegelschen Philosophie zugeschrieben wird. Das liegt auch daran, dass Herrschaft sich von der bloßen Macht, mit der sie fast immer zu schnell identifiziert wird, gründlich unterscheidet und zwar dadurch, dass die alles (zer-)störende Herrschaft erst im Prozess der „Anerkennung“ (Hegel) konstituiert werden kann. Macht (über Produktivität oder was auch immer) ist fast immer die falsche Antwort: es geht um Herrschaft! Und darum „gelingt diese Negation der Negation seit 150 Jahren nicht wirklich“! (A. Schlemm). Weil bei der Herrschaft die Unterworfenen ihrer Unterwerfung zustimmen!
Hegel weiss das aber auch schon und das lässt sich aus seiner Darstellung des Herrschaftsprozesses auch herauslesen, ohne dass es ausdrücklich in seiner Reflexion ausdrücklich so benannt wird. Man kann (muss?) also das Herr-Knecht-Kapitel aus der Phänomenologie eben auch ganz anders verstehen, als dessen traditionelle Deutung es will: Der Herrschaft konstituierende Anerkennungsprozess zeichnet sich (bei Hegel!) dann eben dadurch aus, dass der Knecht – ganz fern von jedem Widerstand (da irrt sich auch die Foucaultsche Gewissheit!) – der Unterwerfung zustimmt. Da haben wir nach meiner Meinung auch schon den eigentlichen Knackpunkt, von dem aus wir Hegel und dann auch Marx neu lesenn müssen. Dann können wir (natürlich von Hegel/Marx her!) endlich weiter denken. Und das müssen wir auch, selbst wenn unsere Ungeduld endlich handeln will.
Alfred Flacke
Dezember 28, 2011 at 11:47 am
Danke für diese Ergänzung. Mehr dazu gibts ja unter http://www.osnanet.de/alfred.flacke/Anerkennung-oder-Selbsterhaltung.html
Ansonsten müssen wir unsre Ungeduld gar nicht so sehr zügeln. Grad wenn es um die Überwindung der „Anerkennung der Herrschaft“ geht, können wir viel tun, bevor wir die Bastille oder das Winterpalais stürmen… Wir müssen/können praktisch zeigen, dass wir auch ohne die Anerkennung der Herrschaft gut leben können. Für die Frage, warum Menschen die Herrschaft anerkennen, würde ich gern stärker so etwas wie einen „Begründungsdiksurs“ (nach der Kritischen Psychologie) praktizieren (siehe https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2011/11/21/begruendungsdiskurs/).
Dezember 28, 2011 at 10:25 pm
Grundsätzlich stellt sich Negation (auch die „Doppelte N.“) nicht „mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses“ (hhirschel), …“
Die Bemerkung stammt allerdings nicht von mir sondern von Marx. Hatte die nur zitiert.
Ansonsten:
Kapitalismus ist ja keine personelle Herrschaft. Alle sind den verschiedenen Sachzwängen privateigentümlicher Plusmacherei unterworfen – wenn auch mit sehr unterschiedlichen Vor- und Nachteilen, Möglichkeiten usw. Das gilt auch für die Anerkennung des ganzen kapitalistischen Zirkus.
Dezember 30, 2011 at 5:35 pm
Dass die entscheidende Passage des kommentierten Zitates von Marx stammt, macht deutlich, dass sich meine Kritik eigentlich an Marx wendet: Es gibt bei Hegel (und später wohl auch bei Marx) keine „Gesetzmäßigkeiten kapitalistischer Vergesellschaftung“ (H. Herschel), die „mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses“ (Marx) ablaufen. Das sollte meine Antwort auf den berechtigten Hinweis Annette Schlemms auf 150 Jahre gegenteiliger Erfahrung in ihrer Frage „Und warum gelingt diese Negation der Negation seit 150 Jahren nicht wirklich?“ begründen: In unserer Zeit gibt es keinen Sturm auf die „Bastille oder das Winterpalais“ (Schlemm), weil die der (noch) funktionierenden Herrschaft Unterworfenen ihrer Unterwerfung (noch) zustimmen; auch, weil sie nach den mit „Bastille“ und „Winterpalais“ gemeinten Revolutionen wieder anderen Herren zugestimmt haben. Das gerade bedeutet herrschaftliche Anerkennung. Nur in dieser Anerkennung werden aus Menschen Herren und Knechte. Und deswegen sollten und müssen wir zuerst damit aufhören, Herren und Knechte sein zu wollen. Damit die Menschen vernichtende Herrschaft und damit das Eigentum und eine davon abhängende Freiheit und damit die Enteignung etc. endlich beendet wird und wir wieder wahre Menschen werden. Und damit dann „Kooperation“ wieder frei und „Gemeinbesitz der Erde“ (Marx) wieder wahr werden.
Alfred Flacke
Dezember 28, 2011 at 11:17 pm
„Ich habe deshalb eher die Befürchtung, die meisten dieser Konzepte waren eher eine abstrakte „Schönwetter-Utopie“ statt widerstandsfähig genug gegen die real existierende weltkapitalistische Gegenwirklichkeit.“
Ein guter Anlass, über meine Prioitäten noch einmal neu nachzudenken. Denn mein Vorhaben, meine augenblicklich recht große Zeitsouveränität dafür zu nutzen, den Richta-Report durchzuarbeiten, sackt mir – leider, leider – immer wieder nach unten. (Ein Lesekreis wäre super!) Aber mit Spekulationen und Befürchtungen aller Art können wir dem Prager Frühling ja nicht wirklich gerecht werden.
Ich denke zwar auch, dass die Tschechslowakei ohne die Sowjet-Panzer schließlich wohl aus dem „Ostblock“ ausgebrochen wäre, habe auch meine Zweifel, ob die im Report anklingende Hoffnung auf eine Linkswende der westlichen Sozialdemokratien wie am Ende auch der „Bruderländer“ aufgrund des begeisternden Vorbilds realistisch war. Und auch wenn die KP bei freien Wahlen sicher sehr viel bessere Chancen gehabt hätte als die SED/PDS bei der ersten und letzten freien Wahl in der DDR, wäre die Frage, ob sich nicht doch am Ende prokapitalistische Parteien durchgesetzt hätten so wie es inzwischen ja auch – allerdings ohne die Inspitation des Prager Frühlings – geschehen ist. Und über allem schwebte ja auch noch die Drohung eines dritten Weltkrieges. Aber das darf m.E. kein Grund sein, den Prager Frühling nicht intensivst zu studieren und damit auch als ein singuläres Ereignis zu würdigen.
Über sauberes Dastehen und fehlende Möglichkeiten der Fallsifikation deren moraliische Richtlinien möchte ich mir nicht meinen Kopf zerbrechen (Moralische richtlinien spielen auch keine so große Rolle)
Nur: Da ich nunmal sehr vehement dafür streite, mehr (Öko-) Kommunismus zu wagen, fühle ich mich in der moralischen Pflicht, mich mit den Einzelheiten bisheriger Sozialismusversuche auseinanderzusetzen – insbesondere mit dem Leid, der Desillusionierung und Demotivation das sie einbrachten aber auch mit ernsthaften Versuchen, doch noch etwas Vernüftiges draus zu machen. Wenn irgendwelche in der DDR gemachten Versuche der „Vereinigung der Zielkriterien ‚Effektivität und Humanität’“ in dem Sinne bedeutend sein sollten? Gut! Für Literaturhinweise in der Richtung wäre ich wirklich dankbar.
Gruß hh
Dezember 29, 2011 at 3:44 pm
Ich denke, dass das Aufarbeiten der bisherigen Erfahrungen sehr wichtig ist. Allerdings kommt es da auch immer an, welche Leitfragen die- oder derjenige hat, die oder der das macht. Man muss diese historischen Sachen schon vor allem innerhalb ihres historischen Kontextes betrachten (der damaligen Möglichkeiten usw., und keine abstrakt-moralischen, aber konkret-unmöglichen Forderungen stellen).
Aber dann kann man auch konkret ansetzen: Heute liegen andere konkrete Möglichkeiten vor (z.B. wesentlich: einer hochproduktiven, aber dezentral-vernetzten Produktionsweise), welche früheren Ideen und Konzepte können wir dafür beerben?
Ich hab wahrscheinlich demnächst nicht unmittelbar Zeit für den Richta-Report, deshalb würde ich mich für Zusammenfassungen/Einführungen/Lesekommenare auf jeden Fall schon mal freuen. Die könnten mir dann – vielleicht etwas später – den Weg in den Originaltext erleichtern (der Bollinger-Text hilft da auch schon). Vielleicht können wir auch „Fragen an Richta…“ formulieren und dann schauen, was dazu angeboten wird…
Dezember 29, 2011 at 5:45 pm
„Man muss diese historischen Sachen schon vor allem innerhalb ihres historischen Kontextes betrachten (der damaligen Möglichkeiten usw., und keine abstrakt-moralischen, aber konkret-unmöglichen Forderungen stellen).“
Das sehe ich haargenau so. Nichts desto trotz können m.E. relativ überhistorisch gültige Indikatoren für das Vorhandensein bzw. die Abwesenheit von „Sozialismus“ bzw. „Kommunismus“ á la Marx bestimmt werden.
Als ein Prozess kann Kommmunismus m.E. im Vorhandensein wirklicher Schritte in Richtung „Entwicklung und Verallgemeinerung der Möglichkeiten zur Mitbestimmmung von Zwecken, Mitteln, Methoden, Mengen, Orte usw. der Produktion menschlichen Reichtums bzw. eines guten (globalen) Zusammenlebens gesehen werden.
Eine Gesellschaftsformation kann demnach erst dann eine sozialistische (Übergangsgesellschaft) genannt werden, wenn diese Verallgemeinerung nachprüfbar der (welt-)gesellschaftlich vorherrschende soziale Prozess ist. Und kommunistisch wäre m.E. eine Formation der Weltgesellschaft erst dann, wenn deren Individuen ihren Stoff(bedeutungs)wechsel auf Basis eines weltgemeinschaftlichen Nachhaltigkeitsmanagements organisieren.
Woher der Mangel an Kommunismus bzw. Sozialismus rührte, an dem der „Realsozialismus“ zugrunde gegangen war, steht noch einmal auf einem anderen Blatt. Und es ist sehr wichtig, alle (!) relevaten historischen Umstände zu berücksichtigen.
Aber ich muss mich wohl entschuldigen, denn das eigentliche Thema ist ja hier die in exakt die entgegengesetzte Richtung gehende „Schocktherapie“ des Neoliberalismus. Der Putsch in Chile war übrigens auch für mich damals ein Schock. Das war auch der Beginn meines politischen Lebens. Besonders die Jubelnachrichten aus der Chefetage des Hoechst-Konzerns hatten mir arg zu denken gegeben.
„Ich hab wahrscheinlich demnächst nicht unmittelbar Zeit für den Richta-Report, deshalb würde ich mich für Zusammenfassungen/Einführungen/Lesekommenare auf jeden Fall schon mal freuen. Die könnten mir dann – vielleicht etwas später – den Weg in den Originaltext erleichtern (der Bollinger-Text hilft da auch schon). Vielleicht können wir auch „Fragen an Richta…“ formulieren und dann schauen, was dazu angeboten wird.
Ja, das ist ne super Idee. Stelle Fragen, und ich werde an passender Stelle antworten und auf „Mehr(Öko-)Kommunismus wagen ;-)“ gegebenenfalls etwas ausführlicher aus dem Report zitieren. Und vielleicht finden sich ja noch welche ein, die sich Zeit für eine gemeinsame Lektüre freischaufeln können (zumal ja derzeit an Schnee nicht zu denken ist) :-).
Gruß hh
Januar 16, 2012 at 5:28 pm
[…] Naomi Klein schon im Buch „Schock-Doktrin“ gezeigt hat, werden gerade die heraufbeschworenen Katastrophen dabei helfen, neue Wege zur […]
März 13, 2015 at 4:31 pm
[…] zu sein, dass die mit dem Klimawandel verbundenen schockartigen Erschütterungen im Sinne der von Naomi Klein schon früher untersuchten „Schock-Strategie“ dazu genutzt werden, viele Menschen ihrem traurigen Schicksal zu überlassen und selbst anscheinend […]