Bisher wird das Bedürfnis, die Energie aus erneuerbaren Energieträgern zu gewinnen, vor allem als marktförmiger „Bedarf“ behandelt. Solartechnik bleibt so auf kaufkräftige Kundenschichten begrenzt und „überschüssige“ Solarzellen und -module liegen auf Lager und beinahe fabrikneue Produktionslinien stehen still.

Aber das Bedürfnis nach sauberer Energie wird auch immer öfter von aktiven Gruppen außerhalb der üblichen Marktwege befriedigt. So im Solarzentrum der Gruppe „Phönix“ in Nicaragua.

Die Sonnenenergie wird hier in vielen Formen genutzt, zum Trocknen von Lehmziegeln wie im Solarkocher. Aber auch die technisch komplizierten Solarzellen werden hier genutzt. Da der Herstellungsprozess der Solarzelle selbst (vom Siliziumwafer bis zur kontaktierten Zelle) ein hochtechnologischer Prozess ist, kann er leider nicht in einer handwerklichen Weise nachvollzogen werden, deshalb ist die Gruppe auf „beschädigte Zellen zu Ramschpreisen“ von traditionellen Solarzellenherstellern angewiesen. Diese Solarzellen werden dann in Handarbeit verkapselt und zusammen gebaut. Einige Tausend Module mit einer Leistung bis zu 60 Watt sollen auf diese Weise entstanden sein. Allerdings bereitete die Vermarktung der Module Schwierigkeiten, weil die Kosten bei weitem nicht mit den Solarmodulen aus China Schritt halten können. Sinnvoll ist lediglich eine Selbstnutzung bzw. eine Entlohnung der Frauen der Kooperative mit diesen Modulen. Wegen den Vermarktungsschwierigkeiten verschob sich der Aktivitätsschwerpunkt in Richtung der Ausgestaltung von Kursen über die erlernten Techniken in allen Bereichen.

Quelle: PHOTON, Juli 2011, http://www.grupofenix.org/index.html

Weitere Solartechnik-Selbstbau-Links:

Erneuerbare Energie in Bürgerhand: