„Eben die Freiheit ist das Denken selbst; wer das Denken verwirft und von Freiheit spricht, weiß nicht, was er redet. (HW 2: 307) |
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Es gab in der Diskussion zu einem Blogbericht einige Verwirrung um die Begriffe „Verstand“ und „Vernunft“. Natürlich kann sich dazu jede/r mit einer „Leichtigkeit des Nicht-Verstehen-Müssens“ ausdenken, was sie/er mag. Wem das ausreicht, wird mich gar nicht nach dem fragen, was ich im Folgenden schreibe. Ich stellte aber fest, dass ich zu diesen wichtigen Begriffen noch gar keinen Text auf meinen Hegel-Webseiten habe und ich möchte das gern ergänzen. Dem ist eine recht lange Einführung zur Methode des Hegelschen Philosophierens (1.-2.2.) vorangestellt. Zu aktuellen Debatten im Zusammenhang mit der Kritik von Verstand/Vernunft/Rationalität komme ich am Schluss (4.).
Da aus dem Vorhaben, „mal schnell“ etwas zu Verstand und Vernunft zu schreiben, wieder einmal ein größeres Denk- und Schreibprojekt geworden ist, unterteile ich den Gesamttext in mehrere Blogbeiträge. Dies ermöglicht auch eine Konzentration auf die Teilabschnitte und eine voneinander getrennte Diskussion. Dabei muss ich ein wenig um Geduld bitten: Manches, was hier zur Debatte steht, rollt sich von seiner Bedeutung her erst „von hinten“ auf. Es lohnt sich, sich erst einmal Schritt für Schritt auf die Argumentation einzulassen, und alles dann später noch einmal vom Ergebnis her neu zu lesen.
Dass es sinnvoll ist, zwischen Verstand und Vernunft zu unterscheiden, kann folgende einfache Frage zeigen:
Ist alles, was wir verstehen, auch vernünftig? (Quelle)
Gliederung:
1 Dass Vernunft in der Welt und im Begreifen sei…
1.1 Die Möglichkeit als Triebkraft
1.2 Was vernünftig ist, das ist wirklich…
1.3 Prozess- und Strukturordnung begreifen
2 Der Hegelsche Weg zur Vernunft mit:
2.1 Die Besonderheit der Hegelschen Kategorien
2.2 Das Absolute
3 Verstand und Vernunft bei Hegel mit:
3.1 Differenzierender und abstrahierender Verstand
3.2 Vernunft mit
3.2.1 Vernunft statt verständigem naiven Realismus und Weltflucht
3.2.2 Drei Erkenntnisschritte
3.2.3 Das konkret Allgemeine und das Besondere
3.2.4 Verstand der Endlichkeit – Vernunft der Unendlichkeit
3.2.5 Vernunft und Freiheit
3.2.6 Vernunft als zweckmäßiges Tun
3.3 Verstandes- und Aufklärungskritik
4 Anfechtung und Verteidigung der Vernunft
Literatur
Januar 21, 2012 at 1:13 am
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Es gab in der Diskussion zu einem Blogbericht einige Verwirrung um die Begriffe „Verstand“ und „Vernunft“.
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Hmmm, wüsste jetzt aber zu gern, worin die Verwirrung deiner Meinung nach bestand.Aber wahrscheinlich bringt "Dass Vernunft in der Welt und im Begreifen sei" die Aufklärung. Mal sehen.
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Dezember 31, 2012 at 12:10 am
[…] Leider viel zu wenig konnte ich meine philosophischen Studien weiter verfolgen. „Den Verstand zur Vernunft bringen“, Berichte von der Vortragsreihe „Hegel in Transformation“, den Rest gibt’s bisher nur als […]
November 15, 2015 at 4:48 pm
[…] (abgerufen 2015-11-12) Schlemm, Annette (2012): Den Verstand zur Vernunft bringen. Online: https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2012/01/20/verstand-vernunft-1/ (abgerufen 2015-11-12) Schlemm, Annette (2015): Vernünftige Wirklichkeit – wirkliche […]
November 17, 2015 at 5:16 pm
[…] nur verständig, nicht vernünftig (zum Unterschied zwischen Verstand und Vernunft siehe z.B. Schlemm 2012). Das übergreifend Allgemeine ist dabei „das über seinen Gegenstand übergreifende, durch seine […]