Ich habs ganz aus den Augen verloren, aber der Gerichtsprozess gegen den Erfinder des Konzepts „Global Scaling“ ist zu Ende und das Gericht hat befunden, dass Hartmut Müller ein Betrüger ist. Nach einer Flucht bis Brasilien wurde er inzwischen gefasst.
(Bild aus: http://blog.psiram.com/)
Es ist also noch viel einfacher, als ich es gedacht hatte, als ich mich monatelang ernsthaft mit seinem Konzept „Global Scaling“ beschäftigt hatte.
Was hat überhaupt ein Gericht über eine scheinbar wissenschaftliche Streitfrage zu befinden? Nun ja, es ging primär nicht um Richtigkeit oder Wahrheit einer wissenschaftlichen Theorie, sondern – soweit ich das aus den Kommentaren dazu ersehen konnte – um die Ansprüche die der Herr Müller aus seinen Behauptungen abgeleitet hat und die rechtlichen Folgen der damit verbundenen Versprechen. Viele Gläubige haben richtiggehend in ihn „investiert“ und dann wird es echter Betrug. Und es ist noch schlimmer. Ich hatte ihm ja noch abgenommen, vielleicht tatsächlich in der Sowjetunion mal zu einem echten Doktortitel gekommen zu sein. Aber schon da hat er eindeutig hochgestapelt. Und dass er bei seinen öffentlichkeitswirksamen Experimenten getrickst hat, soll er auch zugegeben haben.
Na prima. Das scheint einigen seiner Anhänger aber immer noch nicht zu reichen, sie können sich nicht eingestehen, auf einen Scharlatan reingefallen zu sein.
Ich vermute auch immer noch, dass Müller an das Zeug selber glaubte. Es steckte ja doch ein Stück Gehirnschmalz drin (für einen Betrug hätte sicher weniger gereicht). Vielleicht war es sein ganzer Gehirnschmalz, so dass er auf Teufel komm raus selbst nicht weiter denken konnte. Und wenn seine Umgebung dann noch eine Filter-Bubble um ihn rum aufgebaut hat, kann das ein übersteigertes Selbstwertgefühl (oder eher der Mangel daran?) schon überfordern. Manche Leute sollte man vor ihren Anhängern schützen und vor einer gesellschaftlichen Atmosphäre, wo das blühen und gedeihen kann, statt erfolgreich auszutrocknen.
Aber was Betrug ist, das ist Betrug, und dafür muss er nun wohl sitzen.
Hier gibts mehr zur Sache
- (Esoterikkritischer) Blog mit allen aktuellen Einträgen zu Global Scaling
- FAZ-Artikel zum Urteil
- ScienceBlogs zum Urteil
- ScienceBlogs zum Inhalt von „Global Scaling“
- Mein Text zu Global Scaling
Zur Belohnung nun (für Englisch-Versteher_innen) aber noch ein Schmankerl:
(„If you open your mind too much, your brain will fall out.“)
Februar 13, 2014 at 6:44 pm
Hah, aus so einem kleinen Blickwinkel heraus ein Urteil fällen ist spitze. Hat Ähnlichkeit mit der Berichterstattung der Bild Zeitung. Man zähle alle Artikel des Internets zusammen und fälle daraus einen Mittelwert und das ist dann die Wahrheit, die man zu seiner eigenen Meinung macht.
Tratsch und Klatsch …
Februar 15, 2014 at 5:02 pm
Sie haben sicher den Link oben übersehen, in dem es ausführlicher um die Inhalte geht…
Februar 15, 2014 at 5:43 pm
Sie schreiben „Dabei sollen sich die Messwerte von Verteilungen natürlicher (und technischer) Objekte an den Spitzen der Schwebung einer stehenden Welle häufen. “ .
Nein, die Aussage ist, das sich im Bereich bestimmter sogenannter Knotenpunktfreuquenzen die Frequnzen des Hintergrundfeldes verdichten und in sogenannten Lückenbereichen es sehr wenige Frequenzen des Hintergrundfeldes gibt.
Hier auf dieser Darstellung sind die Frequenzen aufgetragen:

Die gelben Bereiche sind die sogenannten Lückenbereiche …
Februar 15, 2014 at 6:56 pm
Was heißt hier „nein“. Es gibt in den Texten von GS (vielleicht nicht bei Ihnen selbst) genügend angeführte Beispiele, wo es sehr wohl nicht nur um ein Hintergrundfeld geht, sondern direkte Messwertverteilungen ausgewertet werden.
Viele dieser Verteilungen werden in der neueren Komplexitätstheorie durchaus auch untersucht, aber mit anderen theoretischen Modellen.
Februar 15, 2014 at 7:16 pm
Da geht es nicht um Schwebung, sondern um eine logarithmisch fraktale Verteilung der Freuquenzen des Hintergrundfeldes. Ich habe mich 6 Jahre mit GS befasst und kenne daher den theoretischen Hintergrund sehr gut.
Nennen Sie Beispiele Ihrer Meßwertverteilungen …
Es mag sein, dass in der neueren Komplexitätstheorie auch Verteilungen untersucht werden. Nennen Sie mir einmal eine Komplexitätstheorie, die neuer ist, als Global Scaling?
Die fraktale Verteilung der Eigenschwingung der Materie ergibt sich aus der hochstabilen Schwingung des Protons. Die besonderen Eigenschaften des Protons zeigen nach H.Müller jetzt 2014 u.a. auch der Amerikaner Harrasim (recht reißerich und selbstverliegt) (http://www.proton-resonance.de/leserbrief-das-proton-als-verkorperter-skalenfaktor/), wie auch der Physikstudierte Dirk Freyling (Das Proton – der verkörperte Skalenfaktor“ – http://www.proton-resonance.de/leserbrief-das-proton-als-verkorperter-skalenfaktor/ ) auf.
Die besondere Stellung des Protons zeigt sich aus vielerlei Sicht. So hat auch der Amerikan Patric Flanagan im Wasserstoffatom als kleinster Goldenen Schnitt publik gemacht.
Und die Global Scaling Erkenntnis fusst nur auf den superstabilen Eigenschaften des Protons und die sich daraus entwickelnde fraktale Verteilung der Ober- und Untertöne überträgt sich über die fundamentalen Gleichungen auf alle physikalischen Maßeinheiten.
Februar 15, 2014 at 7:19 pm
Es wäre klug, die Person H.Müller nicht mit der Global Scaling Erkenntnis in einen Topf zu schmeißen. Schon so mancher geniale Mensch hat sich von falschen Beratern in die Geldfalle führen lassen und so ging eine tiefgreifende Erkenntnis aufgrund von Charakterschwäche den Bach hinunter.
Februar 16, 2014 at 4:12 pm
Hm, wie Sie an meinem Text dazu sicher gemerkt haben, habe ich aus fachlicher Sicht explizit nicht primär auf Person Bezug genommen.
Ich selbst verstehe jetzt nicht ganz: Möchten Sie sich nur von den „falschen Beratern“ distanzieren oder sogar von H. Müller selbst?
Aber eigentlich ist das egal.
Wirklich tiefgreifende Erkenntnisse gehen geschichtlich nie wirklich „den Bach hinunter“, wir werden sehen, wie sich das alles weiter entwickelt.
Ich finde die vielen spannenden Wechselwirkungen und Zusammenhänge alle viel zu spannend (deshalb bin ich ja Wissenschaftlerin geworden), als dass ich mich so leicht mit EINER Antwort („stehende Wellen im Universum“ oder auch „Protonenresonanz“) zufrieden geben würde. Es gibt sicher mehr, als die heutige Wissenschaft weiß und sich träumen lässt… aber man kann sich auch alles Mögliche ausdenken und zusammenrechnen…
November 24, 2015 at 8:49 pm
weißt jemand vielleicht wo er sitzt? Also in welcher JVA?
November 28, 2015 at 10:40 am
Willst Du Dein Geld zurück, oder ihm eine Grußbotschaft schicken? Aber nein, ich weiß es nicht…
November 28, 2015 at 11:28 am
Weder noch. Ich wüsste nur gerne wo er einsitzt. Aber dann. .. das mit der Karte ist doch eine gute Idee. Danke.