An der Universität Jena fanden nach 1990 mehrmals sog. „Alternativ-Unis“ statt. Nach der Durchsetzung der Bachelor-Master-Studien war dazu dann einige Jahre lang keine Kraft mehr vorhanden. Aber jetzt gibt es wieder so etwas Ähnliches: Die Alternativen Orientierungstage (ALOTA).

Ich werde heute nachmittag einen Workshop zum Thema „Welches Wissen brauchen wir?“ mit gestalten. Dabei fiel mir wieder einmal die klassische Rede von Schiller hier in Jena aus dem Jahr 1789 ein.

Er unterscheidet da zwischen den Brotgelehrten und den philosophischen Köpfen. Das liest sich immer wieder gut…

„Wo der Brodgelehrte trennt, vereinigt der philosophische Geist. Früher hat er sich überzeugt, daß im Gebiete des Verstandes, wie in der Sinnenwelt, alles in einander greife, und sein reger Trieb nach Uebereinstimmung kann sich mit Bruchstücken nicht begnügen. […]schiller
Neue Entdeckungen im Kreise seiner Thätigkeit, die den Brodgelehrten niederschlagen, entzücken den philosophischen Geist.“
„Zu allem was der Brodgelehrte unternimmt, muß er Reiz und Aufmunterung von aussen her borgen: der philosophische Geist findet in seinem Gegenstand, in seinem Fleiße selbst, Reiz und Belohnung. […]
Nicht was er treibt, sondern wie er das, was er treibt, behandelt, unterscheidet den philosophischen Geist.“