Da im Kontext des Diskussionsblogs „Keimform.de“ viel von den Begriffen aus der Kriti-schen Psychologie nach Klaus Holzkamp gehalten wird, möchte ich hier auch an die Bedeutung der Begriffe „Interaktion“, „Kooperation“ und „Handeln“ erinnern, weil die sich auch auf unterschiedliche Beziehungsformen beziehen.

  • Interaktion: Einbeziehen von Sozialpartnern in die Aktivität eines Einzelnen auf operativer Ebene (schon bei Tieren).
  • Kooperation: die Beteiligten antizipieren einen gemeinsamen verallgemeinerten Nutzen (eine vorgegebene Zielkonstellation) und agieren dementsprechend gemeinsam; Kooperation bezieht sich auf den überindividuellen, nicht mehr unmittelbaren Zusammenhang der verallgemeinerten Vorsorge für die je individuelle Existenz.
  • Handeln: gesellschaftliches Handeln kann auch die gesellschaftliche Zielkonstellation in Frage stellen und verändern.

Das, was Benni mit „Metapersonalität“ meint, erscheint bei Holzkamp als Bestimmung von Gesellschaftlichkeit: Dies ist „die individuellen Lebensläufe überdauernden Welt gegenständlicher und symbolischer Bedeutungen“, die „in der produzierten gegenständlichen Welt“ angelegt sind (Holzkamp 1977a/2015: 233). Gerade die individuelle Möglichkeitsbeziehung von Individuen verweist auf die Gesellschaftlichkeit als Struktur der Ermöglichung dieser Möglichkeitsbeziehung. Die Gesellschaft zeigt sich den Individuen gegenüber als Bedeutungsstrukturen (gesamtgesellschaftliche Handlungsnotwendigkeiten), die jedoch für die Individuen „ nicht den Charakter von direkten Handlungsdeterminanten“ haben, „, sondern lediglich von gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten, die zwar einerseits global gesehen zur subjektiven Lebenserhaltung /-entfaltung „irgendwie“ genutzt werden müssen, denen gegenüber aber andererseits das Individuum im jeweils speziellen Fall über „Alternativen“ verfügt“ (Holzkamp 1988: 35).

2. Die systemtheoretische Perspektive auf das gesellschaftliche-Allgemeine