Ein paar heiße Tage sind noch kein Klimawandel… dachte sogar ich grad noch. Aber eben flattert eine Meldung aus dem PIK, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung rein:
- Demnach treten monatliche Hitzerekorde weltweit jetzt fünfmal häufiger auf, als bei einem stabilen Klima.
- Die heißesten Sommer in Europa seit 1500 waren: 2018, 2010, 2003, 2016, 2002.
Auch hier wird wieder eine Veränderung der Bewegungen des Jet-Streams als Ursache vermutet. Die folgende Abbildung zeigt die durch die wellenartigen Strukturen des Jet-Streams verursachten Richtungsänderungen: Rot zeigt eine Verschiebung nach Norden (wodurch warme Luft nach Norden gelangt), blau eine Verschiebung nach Süden (mit kalter Luft in Richtung Süden Süden).
Hier gibts dazu auch ein Video.
Über diese veränderte atmosphärische Zirkulation sagt der Klimaforscher Dim Coumou:
„Die Datenanalyse zeigt, dass sich die normalerweise nach Osten bewegende sommerlichen Windströmungen einschließlich des Jetstreams in den mittleren Breitengraden der nördlichen Halbkugel verlangsamt hat. Dies begünstigt das Entstehen von heißen und trockenen Bedingungen auf dem Kontinent – aus ein paar warmen sonnigen Tagen können so gefährliche Hitzewellen werden.“
- Mehr zum Zusammenhang von Jet-Stream und Wetterextremen
- Präsentation zum Thema von der AG Bildung der XR-Ortsgruppe Jena
Juni 26, 2019 at 10:14 am
Man sieht was man sehen will. Wenn ich mir die aktuelle Hitzewelle ansehe, dann fallen mir dazu zunächst völlig andere Dinge als Jetstream und CO2 auf und ich denke an all das Wasser das durch die Versiegelung der Flächen und die verrückter Weise auch noch die Einkommen der Bauern reduzierende Landwirtschaft per Hochwasser verloren gegangen ist und jetzt eben nicht zur Verdunstung und damit zur Kühlung, und damit auch via lokal entstehenden Regenwolken immer wieder neu auch als Regen zur Verfügung steht.
Siehe dazu http://www.rainforclimate.com und http://www.freizahn.de/2018/11/wirksamer-klimaschutz-ist-gemeinde-und-laendersache/ . Wie Prof. Ripl erklärt, wirkt sich die Zerstörung der lokalen Wasserkreisläufe aber auch auf die Winde und damit auch auf die Großwetterlagen aus. Weil es nur über den Landmassen unnötig heiß ist, entstehen dort Hochdruckgebiete und es strömt Luft vom Land aufs Meer.
Die heißen, trocknen Bedingungen über den Kontinenten sind jedenfalls sehr klar hausgemacht und sie haben auch nichts mit den paar ppm CO2 in der Luft zu tun – in Deutschland genauso wie in der Region des Aralsees oder in Syrien.
Das Problem ist vielmehr, dass das Wasser nicht mehr lokal im Boden gehalten werden kann, während anderseits die Wärmerückstrahlung der Oberflächen massiv gesteigert wurde. Das Tragische und Fatale und schon geradezu Teuflische ist, dass man diese relativ einfach und schnell zu behebenden Probleme nicht angeht und stattdessen mit dem CO2 eine Scheinproblem bekämpft, und damit die Wirtschaft an die Wand fährt und die Ressourcen und die Zeit verplempert, die man noch hätte um das eigentliche Problem zu beheben.
Juni 26, 2019 at 11:37 am
Tatsächlich gibt es immer noch viel mehr Einflussfaktoren als das CO2. Insofern können Deine Ergänzungen hier hilfreich sein für das Verständnis der Komplexität. Ich bitte aber darum, die Kommentare als Kommentare abzufassen, und nicht neue Themen so ausführlich auszubreiten. Was ich auf jeden Fall nicht als hilfreich ansehe, ist das Gegeneinander-Ausspielen von solchen Faktoren. Schlimm genug, dass so viele zusammen kommen…