Dies gehört zu meinem Bericht von der Langen Nacht der Wissenschaften am PIK Potsdam.
Durch ein Plakat wurde ich an das Thema des „Jetstreams“ erinnert. Hier wurden Bilder aus der Veröffentlichung von Michael E. Mann verwendet, die auch gerade in der „Spektrum der Wissenschaft“ erschienen ist. (Hier wird dies genauer erklärt (Engl. Youtube-Video und deutscher Text))
Auch in SPIEGEL ONLINE wurden die neuen Erkenntnisse sehr gut erklärt. Wie in dem Bild oben zu erkennen ist, entstehen durch die „Ausbeulung“ und die Stationarität des Jet-Streams länger andauernde Wetterextreme erklären. Das betraf, wie im rechten Bild gezeigt, Anfang August 2018 die Hitzewelle in Japan, Skandinavien und im Südwesten der USA, die Dürre in Mitteleuropa, die Waldbrände in Griechenland und Kalifornien, sowie die gleichzeitigen starken Überschwemmungen im Nordosten der USA. Auch die europäische Hitzewelle von 2003 mit ca. 70 000 Toten, die Waldbrände 2010 in Russland und die gleichzeitigen Überflutungen in Pakistan, sowie die Dürre in Teilen der USA 2011 und 2016 werden mit diesem Effekt in Verbindung gebracht. Die Wahrscheinlichkeit für solche Extremwetterereignisse hat sich schon um 50% erhöht. Was eigentlich nie mit erläutert wird, ist die Ursache dafür, warum sich die Arktis so viel mehr erwärmt als der Rest des Planeten („Arktische Verstärkung“ – diese ist letztlich die Ursache für die Veränderungen am Jet-Stream). In diesem Beitrag wird erläutert, warum das nicht so einfach zu beantworten ist. Einfach vorstellen kann man sich, dass die durch verschwundenes Eis verringerte Albedo zum Anstieg der Strahlungsabsorption und damit Erwärmung führt. Noch stärker scheint jedoch der Effekt einer Temperatur-Rückkopplung zu sein. In der Arktis „sind vertikale Mischungsprozesse weniger wirksam“, deshalb läuft die Emission von langwelliger Strahlung in den Weltraum hier anders ab.
Auch wenn ich oben aus dem Artikel von Mann übernommen habe, dass sich die Wahrscheinlichkeit für solche Extremwetterereignisse schon um 50% erhöht hat, können wir vielleicht „Glück“ haben, dass sich dieser Trend nicht so schnell fortsetzt. Denn durch das Nachlassen der Luftverschmutzung wird sie als ein abkühlender Faktor geringere Wirkung haben. Das heißt, die Erde erwärmt sich stärker. Warum soll das nun „Glück“ bedeuten? Nun, die Differenz der Erwärmung in den gemäßigten Breiten und der Arktis nimmt wieder ab. Das heißt: der Jet-Stream kann sich wieder „normal“ bewegen. Das nützt uns aber nur bis ca. 2050, dann sagen die meisten Simulationen voraus, dass sich diese Jet-Stream-Wetterextreme weiter anhäufen werden.
P.S. Beim Schreiben dieses Beitrags erreichte mich eine Meldung, dass auch die derzeitigen Hitzetagen mit so einer Jet-Stream-Lage zu erklären sind.
Juni 25, 2019 at 12:48 pm
Danke für die Kurzdarstellung!