Ich bin seit Freitag in Berlin. Am Wochenende haben wir in einer Veranstaltung über Utopien diskutiert und jetzt machen wir die Revolution, um die Utopie zu verwirklichen… Schön wärs. Wir  müssen erst mal eine Rebellion machen, um das Schlimmste zu verhindern.

Gestern war ich noch im Klima-Camp, wo ich in dieser Woche auch  zwei  Workshops über „Planetare Belastungsgrenzen“ halten werde (z.B. morgen 12 Uhr im Zelt 7). Ich hab auch gleich mehrere Bekannte getroffen. Ich habe das Glück, privat unterzukommen und mir nicht nachts hier den A… abfrieren zu müssen.  Heute hab ich allerdings noch einen Packen Rettungsdecken gekauft, um sie dann an  Frierende auch auf der Straße abgeben zu können.

Heute war ich nun mit T. am Potsdamer Platz dabei. Glücklicherweise regnete es wenigstens heute nicht, die Stimmung war sehr gut.

Noch scheint die Polizei die Anpflanzungen auf dem Platz eher zu bewachen…

Leider hab ich inzwischen erfahren, dass es wie üblich auch Zoff gibt. Ein XR-ler hat sich in Hamburg dumm über das Verhalten von anderen Protestierenden geäußert (was ich durchaus blöd finde), worauf diese das als Entsolidarisierung werten und für viele ist XR seitdem „unten durch“. Als ältere Person kann ich da nur seufzen: „Wie die kleinen Kinder…“. Wenigstens weiß ich, dass sich die Thüringer XR-Gruppe ganz ausdrücklich mit anderen Protestformen solidarisiert hat.

Dass Jutta Dithfurt uns als „esoterische Sekte“ hinstellt, enttäuscht mich auch maßlos. Dass wir den Ernst der Lage drastisch zeigen, ist nun mal notwendig geworden, weil auch ihre einst für die GRÜNEN zu radikalen Ansichten und Aktivitäten eben nicht ausreichen, sondern das Problem weiter verschleppen. Hier schlägt sie auf den  Boten des Unheils ein, hier verleugnet sie die Berechtigung von Kassandra-Rufen.

Ich selbst gehöre zu jenen, die die Fachliteratur zu offiziellen Internet-Aussagen von XR checken. Natürlich wird mal diese oder jene skandalisierende Äußerung gemacht. Aber dass die Alarmrufe nicht unberechtigt sind, wird leider in den nächsten Jahrzehnten immer offenkundiger werden und sie sind es schon, wenn man sich in der ganzen Welt umsieht und nicht nur bei uns als den demgegenüber sehr Privilegierten.