Diese Woche findet in vielen Hoch- und Fachschulen die „Climate Public School“ statt. Statt ganz normal für die berufliche Zukunft im real existierenden Kapitalismus zu büffeln, wollen Studierende sich diesmal Fragen widmen, die da keine Rolle spielen, für sie aber existenziell wichtig sind oder in ihrer Lebenszeit wahrscheinlich noch werden. Deshalb rufen die Students for Future zur Beteiligung an dieser „Climate Public School“ auf – auch die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Für Jena kann das Programmheft hier aufgerufen werden.
Reiner und ich von der Zukunftswerkstatt Jena gestalten einen Workshop am Mittwoch, 27.11. ab 18 Uhr im Hörsaal 5.
Vielleicht sehen wir uns ja da…
November 25, 2019 at 5:33 pm
Ich fühle mich nicht eingeladen von Menschen, die sich selbst nicht achten. Sie achten sich selbst nicht, indem sie ihre Muttersprache nicht achten.
November 26, 2019 at 3:37 pm
Ich achte mich selbst als Welt-Mensch, egal in welcher Sprache. Problematisch finde ich Anglizismen auch, wenn sie Menschen ausschließen, die Englisch nicht können. Da bin ich durch mein Fachliteratur-Lesen vielleicht schon zu sehr drin im Englischen als normaler Welt-Kommunikationssprache, als dass mir das sehr auffällt. Im studentischen Milieu, wo der Titel der Veranstaltung herkommt, ist er noch normaler.
November 26, 2019 at 4:36 pm
Liebe Annette, vielen Dank für Deine verständige Antwort.
Meinen kasachischen Studentinnen sage ich (angesichts der Konkurrenz zum Russischen), sie müssen Kasachisch sprechen, um Kasachen zu sein – so wie ich Deutsch sprechen muss, um Deutscher zu sein.
„Sprache, die für dich dichtet und denkt“ (Schiller)
Fremdwörter finde ich dort angebracht, wo es keine eigenen Wörter gibt und diese nicht ohne weiteres erdacht werden können, z. B. „Nase“ statt „Gesichtserker“.
Du kannst sprachlich eine Weltbürgerin sein (Bürgerin im Sinne der Ideale der französischen Revolution und der mitteleuropäischen Städte-Kultur), wenn Du eine weltbürgerliche Spache gebrauchen kannst. Das heutige Englisch ist keine solche.
Mein Lehrbuch „Von der Klassischen zur Quantenmechanik“ ist von den Springer-Lektoren in den USA abgelehnt worden, weil Axiomatik unwichtig sei. „Sprache, die für dich dichtet und denkt“ (Schiller)
Ein Artikel-Vorschlag von mir zur Bedeutung des Zustands in den Newtonschen Axiomen ist in den USA abgelehnt worden mit dem Argument, der Begriff des Zustandes sei doch klar.
„Sprache, die für dich dichtet und denkt“ (Schiller)
Hezliche Grüße aus Taras,
Peter
November 26, 2019 at 4:45 pm
Ergänzung:
In Deutschland wird weithin das Wort Arbeitsplatz durch das Wort Job ersetzt. Peter Gauweiler verwahrte sich gegen den Gebrauch letzteres für seine Tätigkeit, da es „eine amerikanische Abkürzung für eine Wegwerf-Tätigkeit“ sei. Als ehemaliger IG-Metall-Betriebsrat stimme ich ihm zu.
November 26, 2019 at 4:55 pm
In deutschen Firmen wird zunehmend das Wort Personal durch „Human Ressources“ verdrängt. Das Denken dahinter ist mitnichten „Mitarbeiter“ (engl.: coworkers, staff) sondern „Menschenmaterial“! Genau dieses Wort „Menschenmaterial“ habe ich auf einer Mitarbeiter-Versammlung in Berlin-Siemensstadt vom Standortleiter selbst gehört.