1) Ist er gestorben – was lässt sich dann noch tun, damit er nicht stirbt?
2) Angst ist kein guter Ratgeber, außer bei notwenigem Fluchtreflex – Wut nur dann, wenn sie in die richtige Richtung lenkt.
3) „Biodiversität“: Fremdwörter und Denglismen entfremden von der Mehrheit der Bevölkerung, die aber für diese Ziele gewonnen werden muss! Das ist ohnehin außerordentlich schwierig, da große Teile die mit dem Umweltschutz verbundenen Einschränkungen – so, wie sie jetzt beschrieben und dargestellt werden – gar nicht bezahlen können.
4) Auch deshalb müssen die uralte Wahrheit „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Oben und Unten“ (wie es so schön an einer Giebelwand in Berlin-Kreuzberg stand) und die Einsicht „Das Wesen der Politik ist die Verschleierung“ (erster Satz der Einleitung zu einer 1924-er Ausgabe von „Der Fürst“) verbreitet werden. Wer „Umverteilung“ statt „Rückverteilung“ formuliert, huldigt der Obrigkeit.
5) Du weißt so gut wie ich, dass ein Elektromotor viel billiger und wirkungsvoller ist als ein Kolbenmotor (vermutlich selbst gegenüber einer Dampflokomotive). Bereits vor 100 Jahren wurde der Elektromotor in der Radnabe vorgestellt – von Schaeffler auf der EXPO 2017 Astana, bestaunt von Nasarbajew und Steinmeier. Weshalb ist dann das Elektroauto nicht bereits heute billiger als ein Auto mit ein Kolbenmotor? Liegt es wirklich allein an den Akku-Kosten??
NB: Beim Wankelmotor wird auch sofort eine Drehbewegung erzeugt, doch sind die Dichtungsprobleme erheblich. Nichtdestotrotz finde ich es beschämend für die westdeutsche Industrie und -politik, dass diese Technologie abgegeben wurde (ich würde gern einen RX8 fahren).
6) Das Bestehen zahlreicher Normen für Ladeanschlüsse beweist den Willen, die Elektromobilität zu torpedieren. Hier muss reguliert, meint: standardisiert werden, wie beim Micro-USB-Anschluss für die Aufladung von Kameras, Telefonen usw. sowie früher bei den Anschlüssen von Druckern u.a.m. (zuvor war der Preis eines Druckerkabels ein erheblicher Anteil des Preises für den Drucker!).
7) Bereits Werner von Siemens hat die Notwendigkeit der Standardisierung erkannt, und dass diese durch eine staatliche Einrichtung verwirklicht werden muss. Daraus entstand die Physikalisch-Technische Reichsanstalt unter der Leitung des bedeutendsten (nicht: größten!) deutschen Physikers des 19. Jh. (der in seiner Universalität in einer Reihe genannt wird mit William Thomson). Mit ihm wurde Berlin zur Welthauptstadt der Physik.
8) Mit Demjenigen, der die USA am weitesten vorangebracht hat: „Hitler“ (Treder), endete diese Glanzzeit. Die Physik wanderte aus in das Musterland des Pragmatismus. Infolgedessen sind axiomatische Untersuchungen nicht mehr interessant (so die US-Lektoren des Springer-Verlags gegen mein Buch).
9) Was hat da mit dem Ausgangsthema zu tun? Ganz einfach: „Sprache, die für dich dichtet und denkt“ (Schiller).
zu 1) Nun ja, nur noch 15% der Wälder um Jena sind einigermaßen intakt. Muss ich erst noch bis 0% warten, bis ich trauern darf? Worum es uns geht erfährt man während der Kundgebung in unseren Redebeiträgen (meiner erscheint am Freitag auch hier).
zu 2) Mit seiner Angst alleine gelassen zu werden und in der Angst stecken zu bleiben ist problematisch. Vorhanden ist die Angst sowieso. Für 2018 wird aus Deutschland vermeldet, dass ca. 50% der Menschen „befürchten, dass der Klimawandel dramatische Folgen für die Menschheit hat“ und meiner fachlichen Kenntnis nach liegen sie mit dem, was sie fürchten, richtig. Ich mache mir nun mehr Sorgen darüber, dass zu wenige Menschen dies ernst nehmen, als dass zu viele Angst haben. In meinem Vortrag gestern sagte ich u.a.: „Nicht die Angst ist das Problem, sondern ihre Nichtakzeptanz und Nichtverarbeitung.“
Alle Umfragen in Deutschland, die ich kenne, stammen von privaten Unternehmen, die eigene Interessen verfolgen und von Niemandem demokratisch kontrolliert werden. (Wobei die vorgeblich demokratische Kontrolle der staatlichen Medien auch nicht demokratisch geschieht, da nicht alle gesellschaftlichen Organisationen angemessen beteiligt sind.)
Statt „Nichtakzeptanz und Nichtverarbeitung“ hätte ich vermutlich „Ignoranz“ verwendet, doch dasselbe gemeint.
Dann frag mal die Leute selbst. Wenn sie ehrlich sind, wirst Du selbst zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Außerdem wirst Du auch feststellen, dass viele Menschen genau deshalb die Augen vor dem Bedrohlichen verschließen, weil sie sich sonst der Angst stärker aussetzen müssten. Und das hat ja Anteil daran, dass wir als Gesellschaft nicht schon viel eher agiert haben. Die von mir genannte Zahl beruht auf Untersuchungen der R+V-Versicherung. Aber es gibt natürlich auch Untersuchungen von WissenschaftlerInnen (Sozialpsychologen, Soziologen…).
3) Natürlich ist es wichtig, sich nicht zu weit von der „Sprache des Volkes“ zu entfernen. Aber das Wort „Biodiversität“ ist mittlerweile so sehr verbreitet, dass ich nicht jedesmal umständliche Umschreibungen verwenden muss oder gleich einen Vortrag nachschieben muss. Auch hierzu gibts während der Demo einen Redebeitrag. Menschen sollen ja auch dazu lernen können und so mittlerweile lernen, welcher Inhalt mit welchem früher mal neuem Wort verbunden ist.
Ich vermute, dass eine Mehrheit „des Volkes“, bzw. wichtiger: der Wähler, nicht fähig und also nicht bereit ist, solch ein Lehnwort zu verstehen.
M. E. ist „Diversität“ gleichbedeutend mit „Vielfalt“, „Biodiversität“ gleichbedeutend mit „biologischer Vielfalt“.
Was spricht dafür, die hervorragende Genauigkeit der deutschen Sprache aufzugeben, die ein großer Vorteil für Wissenschaft (und dazu fühlst Du Dich doch zugehörig) und Technik ist?
Die deutsche Sprache als solche ist mir schnurz. Mir geht es darum, was ich inhaltlich meine, wenn ich einen Begriff verwende. Natürlich kann man vieles so einfach wie möglich benennen. Dann kommt es aber zu folgendem: Jede/r hörts, denkt zu wissen, was damit gemeint ist und denkt nicht weiter drüber nach…. Dann haben wir nicht viel erreicht. Wenn wir aber das Fachwort mit der kleinen Abweichung verwenden, stößt sich das Verstehen daran und ist dann vielleicht auf offen dafür, dass mit dem neuen Wort auch durchaus ein neuer Inhalt verbunden ist, als das, was sie/er sowieso schon dachte. Bei „Biodiversität“ geht es nicht nur um die Vielfalt in dem Sinne, dass es einfach viele unterschiedliche Sorten und Arten geben müsse, sondern damit verbunden ist viel ökologisch-systemische Erkenntnis, die man erst mal aufnehmen muss, wenn man wirklich wissen will, was damit gemeint ist. Seit einigen Jahren nehmen die Angebote, das kennenzulernen auch in den einfachen, zugänglichen Medien und z.B. in mannigfachen Vorträgen und Schriften extrem zu. Ich merke das, weil das ja auch nicht mein Spezialgebiet ist, ich aber im Zusammenhang mit der ökologischen Frage ständig darauf stoße.
Nein, natürlich nicht. Hier geht es vorrangig um Schillers „Sprache, die für dich dichtet und denkt“. Verwende ich (z. B. als Betriebsrat) die Begriffe der Betriebsleitung (z. B. „Human Ressources“), so laufe ich Gefahr, auch deren Denke (hier: „Menschenmaterial“, so tatsächlich wörtlich ausgesprochen vom Standortmanager in Berlin-Siemensstadt in einer Mitarbeiter-Versammlung) zu übernehmen.
Nochmal zur „Klimaangst“. Bei den Psychologists for Future gibt es einen guten Text dazu. Darin steht u.a.:
„Ängste und Sorgen angesichts der Klimakrise sind normal und sie sind hilfreich, denn sie liefern die Energie für Veränderung.“
Und dann: „Das Erleben von politischer Wirksamkeit in der Gruppe kann hingegen Ängste und Sorgen eindämmen und Hoffnung fördern.“
Genau dazu dient unsere Aktion: Die Ängste, die schon da sind und sonst nur individuell durchlebt werden müssen, durch eine mögliche Gemeinsamkeit auffangen zu helfen, um auch gemeinsam gegen den Grund für die Ängste angehen zu können.
Das klingt plausibel, vor allem auch im Vergleich mit dem Kampf gegen die Verschmutzung des Rheins und seiner Nebenflüsse in den 1970-er Jahren. (Ich ziehe keinen Vergleich zur damaligen Anti-Atomkraft-Bewegung, weil diese damals nicht zwischen der recht sicheren deutschen Technologie und der unsicheren US-Technologie, die näher zur Kernwaffen-Technologie ist, unterschied; Westdeutschland wechselte zu Letzterer um 1960.)
Mai 18, 2021 at 6:03 pm
1) Ist er gestorben – was lässt sich dann noch tun, damit er nicht stirbt?
2) Angst ist kein guter Ratgeber, außer bei notwenigem Fluchtreflex – Wut nur dann, wenn sie in die richtige Richtung lenkt.
3) „Biodiversität“: Fremdwörter und Denglismen entfremden von der Mehrheit der Bevölkerung, die aber für diese Ziele gewonnen werden muss! Das ist ohnehin außerordentlich schwierig, da große Teile die mit dem Umweltschutz verbundenen Einschränkungen – so, wie sie jetzt beschrieben und dargestellt werden – gar nicht bezahlen können.
4) Auch deshalb müssen die uralte Wahrheit „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Oben und Unten“ (wie es so schön an einer Giebelwand in Berlin-Kreuzberg stand) und die Einsicht „Das Wesen der Politik ist die Verschleierung“ (erster Satz der Einleitung zu einer 1924-er Ausgabe von „Der Fürst“) verbreitet werden. Wer „Umverteilung“ statt „Rückverteilung“ formuliert, huldigt der Obrigkeit.
5) Du weißt so gut wie ich, dass ein Elektromotor viel billiger und wirkungsvoller ist als ein Kolbenmotor (vermutlich selbst gegenüber einer Dampflokomotive). Bereits vor 100 Jahren wurde der Elektromotor in der Radnabe vorgestellt – von Schaeffler auf der EXPO 2017 Astana, bestaunt von Nasarbajew und Steinmeier. Weshalb ist dann das Elektroauto nicht bereits heute billiger als ein Auto mit ein Kolbenmotor? Liegt es wirklich allein an den Akku-Kosten??
NB: Beim Wankelmotor wird auch sofort eine Drehbewegung erzeugt, doch sind die Dichtungsprobleme erheblich. Nichtdestotrotz finde ich es beschämend für die westdeutsche Industrie und -politik, dass diese Technologie abgegeben wurde (ich würde gern einen RX8 fahren).
6) Das Bestehen zahlreicher Normen für Ladeanschlüsse beweist den Willen, die Elektromobilität zu torpedieren. Hier muss reguliert, meint: standardisiert werden, wie beim Micro-USB-Anschluss für die Aufladung von Kameras, Telefonen usw. sowie früher bei den Anschlüssen von Druckern u.a.m. (zuvor war der Preis eines Druckerkabels ein erheblicher Anteil des Preises für den Drucker!).
7) Bereits Werner von Siemens hat die Notwendigkeit der Standardisierung erkannt, und dass diese durch eine staatliche Einrichtung verwirklicht werden muss. Daraus entstand die Physikalisch-Technische Reichsanstalt unter der Leitung des bedeutendsten (nicht: größten!) deutschen Physikers des 19. Jh. (der in seiner Universalität in einer Reihe genannt wird mit William Thomson). Mit ihm wurde Berlin zur Welthauptstadt der Physik.
8) Mit Demjenigen, der die USA am weitesten vorangebracht hat: „Hitler“ (Treder), endete diese Glanzzeit. Die Physik wanderte aus in das Musterland des Pragmatismus. Infolgedessen sind axiomatische Untersuchungen nicht mehr interessant (so die US-Lektoren des Springer-Verlags gegen mein Buch).
9) Was hat da mit dem Ausgangsthema zu tun? Ganz einfach: „Sprache, die für dich dichtet und denkt“ (Schiller).
Mai 19, 2021 at 10:25 am
zu 1) Nun ja, nur noch 15% der Wälder um Jena sind einigermaßen intakt. Muss ich erst noch bis 0% warten, bis ich trauern darf? Worum es uns geht erfährt man während der Kundgebung in unseren Redebeiträgen (meiner erscheint am Freitag auch hier).
Mai 19, 2021 at 6:22 pm
Nein, natürlich sollst Du nicht warten! –
Hat Euer Waldsterben etwas mit dem im Erzgebirge in den 80-er Jahren zu tun?
Mai 20, 2021 at 7:51 am
Nein, mit der Dürre und den Borkenkäfern. Und die Dürren haben höchstwahrscheinlich was mit den Jetstreamveränderungen durch den Klimawandel zu tun…
Siehe zum aktuellen „Waldsterben“: https://interaktiv.otz.de/waldsterben-klimawandel-borkenkaefer-hitze-duerre-co2-rechner/
Mai 19, 2021 at 10:28 am
zu 2) Mit seiner Angst alleine gelassen zu werden und in der Angst stecken zu bleiben ist problematisch. Vorhanden ist die Angst sowieso. Für 2018 wird aus Deutschland vermeldet, dass ca. 50% der Menschen „befürchten, dass der Klimawandel dramatische Folgen für die Menschheit hat“ und meiner fachlichen Kenntnis nach liegen sie mit dem, was sie fürchten, richtig. Ich mache mir nun mehr Sorgen darüber, dass zu wenige Menschen dies ernst nehmen, als dass zu viele Angst haben. In meinem Vortrag gestern sagte ich u.a.: „Nicht die Angst ist das Problem, sondern ihre Nichtakzeptanz und Nichtverarbeitung.“
Mai 19, 2021 at 6:28 pm
Alle Umfragen in Deutschland, die ich kenne, stammen von privaten Unternehmen, die eigene Interessen verfolgen und von Niemandem demokratisch kontrolliert werden. (Wobei die vorgeblich demokratische Kontrolle der staatlichen Medien auch nicht demokratisch geschieht, da nicht alle gesellschaftlichen Organisationen angemessen beteiligt sind.)
Statt „Nichtakzeptanz und Nichtverarbeitung“ hätte ich vermutlich „Ignoranz“ verwendet, doch dasselbe gemeint.
Mai 20, 2021 at 7:54 am
Dann frag mal die Leute selbst. Wenn sie ehrlich sind, wirst Du selbst zu ähnlichen Erkenntnissen kommen. Außerdem wirst Du auch feststellen, dass viele Menschen genau deshalb die Augen vor dem Bedrohlichen verschließen, weil sie sich sonst der Angst stärker aussetzen müssten. Und das hat ja Anteil daran, dass wir als Gesellschaft nicht schon viel eher agiert haben. Die von mir genannte Zahl beruht auf Untersuchungen der R+V-Versicherung. Aber es gibt natürlich auch Untersuchungen von WissenschaftlerInnen (Sozialpsychologen, Soziologen…).
Mai 19, 2021 at 10:30 am
3) Natürlich ist es wichtig, sich nicht zu weit von der „Sprache des Volkes“ zu entfernen. Aber das Wort „Biodiversität“ ist mittlerweile so sehr verbreitet, dass ich nicht jedesmal umständliche Umschreibungen verwenden muss oder gleich einen Vortrag nachschieben muss. Auch hierzu gibts während der Demo einen Redebeitrag. Menschen sollen ja auch dazu lernen können und so mittlerweile lernen, welcher Inhalt mit welchem früher mal neuem Wort verbunden ist.
Mai 19, 2021 at 6:37 pm
Ich vermute, dass eine Mehrheit „des Volkes“, bzw. wichtiger: der Wähler, nicht fähig und also nicht bereit ist, solch ein Lehnwort zu verstehen.
M. E. ist „Diversität“ gleichbedeutend mit „Vielfalt“, „Biodiversität“ gleichbedeutend mit „biologischer Vielfalt“.
Was spricht dafür, die hervorragende Genauigkeit der deutschen Sprache aufzugeben, die ein großer Vorteil für Wissenschaft (und dazu fühlst Du Dich doch zugehörig) und Technik ist?
Mai 20, 2021 at 8:00 am
Die deutsche Sprache als solche ist mir schnurz. Mir geht es darum, was ich inhaltlich meine, wenn ich einen Begriff verwende. Natürlich kann man vieles so einfach wie möglich benennen. Dann kommt es aber zu folgendem: Jede/r hörts, denkt zu wissen, was damit gemeint ist und denkt nicht weiter drüber nach…. Dann haben wir nicht viel erreicht. Wenn wir aber das Fachwort mit der kleinen Abweichung verwenden, stößt sich das Verstehen daran und ist dann vielleicht auf offen dafür, dass mit dem neuen Wort auch durchaus ein neuer Inhalt verbunden ist, als das, was sie/er sowieso schon dachte. Bei „Biodiversität“ geht es nicht nur um die Vielfalt in dem Sinne, dass es einfach viele unterschiedliche Sorten und Arten geben müsse, sondern damit verbunden ist viel ökologisch-systemische Erkenntnis, die man erst mal aufnehmen muss, wenn man wirklich wissen will, was damit gemeint ist. Seit einigen Jahren nehmen die Angebote, das kennenzulernen auch in den einfachen, zugänglichen Medien und z.B. in mannigfachen Vorträgen und Schriften extrem zu. Ich merke das, weil das ja auch nicht mein Spezialgebiet ist, ich aber im Zusammenhang mit der ökologischen Frage ständig darauf stoße.
Mai 19, 2021 at 10:31 am
zu 4) ja und? Muss jede Demonstration eine „Klassendemonstration“ sein? Muss jede Aktion alles nur irgendwie mögliche immer direkt enthalten?
Mai 19, 2021 at 6:19 pm
Nein, natürlich nicht. Hier geht es vorrangig um Schillers „Sprache, die für dich dichtet und denkt“. Verwende ich (z. B. als Betriebsrat) die Begriffe der Betriebsleitung (z. B. „Human Ressources“), so laufe ich Gefahr, auch deren Denke (hier: „Menschenmaterial“, so tatsächlich wörtlich ausgesprochen vom Standortmanager in Berlin-Siemensstadt in einer Mitarbeiter-Versammlung) zu übernehmen.
Mai 20, 2021 at 8:18 am
Nochmal zur „Klimaangst“. Bei den Psychologists for Future gibt es einen guten Text dazu. Darin steht u.a.:
„Ängste und Sorgen angesichts der Klimakrise sind normal und sie sind hilfreich, denn sie liefern die Energie für Veränderung.“
Und dann: „Das Erleben von politischer Wirksamkeit in der Gruppe kann hingegen Ängste und Sorgen eindämmen und Hoffnung fördern.“
Genau dazu dient unsere Aktion: Die Ängste, die schon da sind und sonst nur individuell durchlebt werden müssen, durch eine mögliche Gemeinsamkeit auffangen zu helfen, um auch gemeinsam gegen den Grund für die Ängste angehen zu können.
Text der P4F: https://www.psychologistsforfuture.org/2020/02/20/klimaangst-anmerkungen-zu-einem-aktuellen-schlagwort-der-klimakrise/
Mai 20, 2021 at 7:30 pm
Das klingt plausibel, vor allem auch im Vergleich mit dem Kampf gegen die Verschmutzung des Rheins und seiner Nebenflüsse in den 1970-er Jahren. (Ich ziehe keinen Vergleich zur damaligen Anti-Atomkraft-Bewegung, weil diese damals nicht zwischen der recht sicheren deutschen Technologie und der unsicheren US-Technologie, die näher zur Kernwaffen-Technologie ist, unterschied; Westdeutschland wechselte zu Letzterer um 1960.)
Mai 21, 2021 at 8:11 am
Nun ja, „recht sicher“ ist bei so einer Technologie nicht genug und die Lagerung des radioaktiven Abfalls ist ja nun erst recht nie sicher.