So langsam setzt sich das Entsetzen wie eine dunkle Rauchschicht auf die Seelen. Aber es kommt auch die Zeit zum Überdenken. Warum hatten wir die Frage nach Krieg und Frieden so sehr vergessen oder nach hinten geschoben? War es so selbstverständlich, dass die neuen kalten Kriege auch kalt bleiben würden oder nur ganz, ganz woanders wieder heiß werden könnten?
- NEU: ein sehr gutes „Hintergrundpapier Ukraine“ von Peter Wahl.
- Siehe bitte die Links zu den „Stellungnahmen aus der Friedensbewegung“
- siehe auch: Jenaer und Erlanger Friedens-Appell
- … und hier noch Songs für eine friedliche Welt.
Im neuen Heft der „Marxistischen Blätter“ gibt es eine Beilage „Die Waffen nieder!“:
Zuerst wird konstatiert, dass die „Schnellschüsse der Bundesregierung“ (Aufrüstung, Ende des Tabus gegen Waffenlieferungen) „keine Friedenspolitik, sondern Öl ins Feuer“ bedeuten. Auf einer digitalen Aktionskonferenz der Friedensbewegung wurde in einer Resolution klar gesagt: „Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung.“ Auch „die jahrelange antirussische Konfrontationspolitik des Westens […] rechtfertigen keinesfalls die militärische Intervention Russlands“. Die anderen Texte, von Demonstrationsrednern und Offenen Briefe und Resolutionen, die in der Beilage veröffentlicht sind, sind sich darin ebenfalls einig.
Michael Müller von den NaturFreunden machte auf der großen „Kundgebung für den Frieden“ am 27.2. 2022 in Berlin auch darauf aufmerksam, dass wir auch „gegen den neuen Nationalismus“ kämpfen. In einem offenen Brief an den Präsidenten der Russischen Föderation bekunden russische Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens, dass sie „allen Menschen […] helfen, unabhängig von ihrer Nationalität, Religion oder politischen Einstellung“. Sie verweisen darauf, dass die einfachen Menschen nicht profitieren vom Einsatz der tödlichen Waffen.
Etwas einseitig ist meiner Ansicht nach der Beitrag der „Schwarzen Allianz für den Frieden“. Ihre Fokussierung auf das „Streben der USA, der NATO und der Europäischen Union nach globaler wirtschaftlicher und politischer Dominanz“ verweist allerdings auch berechtigt auf Interessen, die heutzutage gerne vergessen werden und inmitten all der Empörung nur weiter vorangetrieben werden. Auch die Schweizer Friedensbewegung sieht die Hintergründe: „Das Vorgehen Russlands ist die Reaktion darauf, dass die Ukraine die Umsetzung der Minsker Vereinbarungen mit Duldung der westlichen Garantiemächte seit acht Jahren blockiert hat“. Wer jetzt vorschnell mit einem Vorwurf an die „Putin-Versteher“ reagiert, sollte bedenken, dass Verstehen nicht Entschuldigen oder Rechtfertigen bedeutet. Richtig ist auch folgende Feststellung: „Mit der ebenfalls völkerrechtswidrigen militärischen Durchsetzung der Abspaltung des Kosovo von Serbien und dessen Anerkennung schuf die NATO einen folgenschweren Präzedenzfall. Russland hat nun seinerseits zu solchen Methoden gegriffen, und ist dabei, militärisch vollendete Tatsachen zu schaffen.“ Tatsächlich: Die Zeitenwende, das Umkippen des kalten in heiße Kriege, hat bereits damals begonnen. Seitdem galt: „Nicht Russland breitet sich in Richtung Westen aus, sondern NATO und EU in Richtung Osten“ – konstatiert auch der Vorstand der Solidarwerkstatt Österreich. Auch der SPIEGEL berichtete inzwischen dass versprochen worden war, „die Nato nicht über die Elbe hinaus aus[zu]dehnen“. Seit 2014 stiegen übrigens auch die Militärausgaben der Ukraine ständig an. Gleichzeitig wird, z.B. von der KP Portugals, auch betont, dass auch Russland „ein kapitalistisches Land ist, dessen Positionierung im Wesentlichen von den Interessen seiner Eliten und Inhaber von Wirtschaftsgruppen bestimmt wird“. Es ist ein „interimperialistischer Krieg“, wie die KP Irlands schreibt.
Von der kubanischen Regierung kommt neben Argumenten für ein Verständnis „einer Situation, die hätte vermieden werden können“, die allgemeine Aussage: „Kuba wird immer für den Frieden eintreten und die Anwendung von Gewalt und die Androhung von Gewalt gegen jeden Staat verurteilen.“ Sie verweist auch auf einen unzureichenden Resolutionsentwurf der UN, die „keinerlei Rücksicht nimmt auf die legitimen Anliegen aller beteiligten Parteien“ nehme.
In den in der Beilage der „Marxistischen Blätter“ gesammelten Bekundungen gibt es Unterschiede darin, ob wirtschaftliche Sanktionen als Lösungsmittel akzeptiert werden oder nicht. Dagegen spricht vor allem, dass sie vor allem die einfachen Menschen treffen. Die Sanktionen auch auf die Kultur auszuweiten wird ebenfalls kritisiert.
Eine außereuropäische Perspektive brachte Vijay Prashad in einer Rede in New York City ein: „Als ob der Krieg, weil er in Europa stattfindet, wichtiger wäre als der Krieg in Syrien oder der Krieg gegen die Palästinenser oder der Krieg im Jemen.“ Die damit verbundene Doppelmoral wird insbesondere auch von der KP Irlands verurteilt.
Eine solche Sicht erinnert daran, dass die Erhitzung der Erde im Klima-Umbruch wie auch die steigende Zahl heißer Kriege nicht nur mit einzelnen „Verrückten“ ausgeht, sondern ganz grundlegend mit fehlgeleiteten geopolitischen Interessenlagen. Es käme darauf an, diese Interessen zu untersuchen und insgesamt zu einer anderen als der imperialen Weltordnung zu kommen, in der alle Interessen auf friedliche Weise untereinander abgeklärt werden können. Bis dahin muss eine Kultur gestärkt werden, bei der „Rücksicht… auf die legitimen Anliegen“ von allen genommen wird.
Auf die einfache Frage, was genau denn nun sofort zu einem Ende des Kriegs führen könnte, hat niemand eine schnelle Antwort. Vielleicht muss die Anerkennung des eigenen Anteils an der Verursachung der Problemlage ein erster Schritt sein. Der NATO-Vormarsch muss ebenso gestoppt werden wie die eigene Aufrüstung. Ohne das wird alle Empörung in neue Wellen von einseitigem Nationalismus und Hassspiralen münden.
Angesichts der kritischen Umwelt- und Klimaproblematik wird mit gutem Recht erinnert an den „Palme-Bericht“ von vor 40 Jahren.
»Der Frieden in der Welt muss sich auf ein Engagement für das gemeinsame Überleben statt auf die Drohung durch gegenseitige Auslöschung gründen.«
Bei dem, was in der oben genannten Resolution als Forderungen formuliert wird, sind einige auch Forderungen an uns. Wir sollten
- uns weiter gegen Waffenlieferungen und die neue Aufrüstungsrunde einsetzen,
- Solidarität mit der Friedensbewegung in Russland und der Ukraine üben,
- Solidarität mit allen (!) Geflüchteten praktizieren
- eine bundesweite Aktion gegen Aufrüstung und Militarismus vorbereiten
- und… den Ostermärschen zu einem Neuaufschwung verhelfen, als „Signal für Abrüstung und gemeinsame Sicherheit“.
Also los gehts!
März 5, 2022 at 5:11 pm
Hallo Annette, bekanntermaßen ist das erste „Ofer“ im Krieg immer die Wahrheit. Und so habe ich in diesem Krieg für mich die Überzeugung gewonnen, dass je nach Ausrichtung (auf beiden Seiten) verleumdet, gehasst und verurteilt wird, Für mich eine der Ausnahmen ist die Einschätzuung von Andreas Zumach: (3003) Zumach Ukraine 28 2 2022 Nottuln – YouTube.
Grüße Hermann
März 6, 2022 at 7:40 pm
Das sehe ich genauso – die o. g. Einsachätzung von Andreas Zumach kenne kenne ich leider nicht; der o. g. Beitrag ist 1:40 Stunden lang.
Der tatsächliche derzeitige Kampf ist derjenige gegen die einseitige Weltherrschaft der USA nach 1990 über Russland einerseits und dem – im Programm „2025 gemacht in China“ formulierten – Weltherrschaftsanspruch Chinas andererseits.
Was nutzt einem starken Europa?
März 7, 2022 at 10:43 am
Ehrlich gesagt scheint es mir recht eindeutig, dass „die ukrainische Friedensbewegung“ gerade um Waffenlieferungen bittet. Wenn ein Bully auf dem Schulhof jemanden verprügelt stellt man sich auch nicht daneben und sagt „keine Gewalt!“, nicht mal als Pazifist.
Und die NATO ist ein Scheißverein, keine Frage, aber ein paar Dinge sollte man doch mal festhalten:
Es gab keinerlei Eskalation, die von der NATO ausging in den letzten Monaten. Im Gegenteil, alles was vielleicht vorher noch als Kriegstreiberei interpretiert hätte werden können wurde durch den Einmarsch gerechtfertigt.
Die Osterweiterung ist 20 Jahre her, nicht mehr umkehrbar und fand vor allem auf Drängen der Osteuropäer selbst statt. Und wie wir gerade sehen mit gutem Grund.
Wenn hier irgendwelche imperialistischen Interessen der NATO-Länder involviert sind, dann doch vor allem die anhaltende Finanzierung von Putins Militär durch fossile Importe, die zu jahrzehntelangem Appeasement geführt hat.
Bitte verschon mich mit dem Völkerrecht. Das hat schon immer nur gegolten wenn es den Atommächten in den Kram gepasst hat. Das fing nicht mit dem Kosovo an sondern war im gesamten kalten Krieg schon so. Und es ist nicht mal irgendwie progressiv sonder ein Recht, dass Diktatoren schützt. Es sollte für Linke verpönt sein, sich darauf zu berufen.
Selbst das Minsker Abkommen wurde wenn überhaupt von der Ukraine torpediert und nicht von der NATO. Im Gegenteil gab es ja bis zuletzt Bemühungen das zu reaktivieren.
Anstatt diese ganzen alten Reflexe einer Friedensbewegung, die immer noch im kalten Krieg lebt, zu bemühen sollten wir uns mal lieber hinsetzen und drüber reden was diese Zeitenwende wirklich bedeutet und wie wir die Aufrüstung der Bundeswehr verhindern, die tatsächlich niemandem in der Ukraine hilft und nicht mal uns Sicherheit bringt.
März 9, 2022 at 10:51 am
Die Osterweiterung ist keinesfalls „20 Jahre her“, sondern vollzieht sich vor unseren Augen. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung. (s.a.: https://www.rnd.de/politik/ukraine-und-nato-beitritt-hintergruende-und-aussichten-nach-russlands-invasion-PHYTMCJBHZCLZHKESEYDN3J25I.html)
Seit 2019 ist die Nato-Mitgliedschaft ukrainisches Staatsziel. Sicher nicht gegen den Willen der Nato… Und seit 2021 gibts einen individuellen Partnschaftsaktionsplan.
März 13, 2022 at 10:07 am
Ja, stell Dir vor ich hab den Artikel auch gelesen und alles was es da in den letzten Jahren gab betraf den Balkan und hat null mit Russland zu tun. Und doch, mindestens große Teile der Nato waren nie besonders erpicht auf die Osterweiterung. Sogar Putin höchstselbst hat noch 2001 gesagt er hat keine wirklichen Einwände. Das ist alles schlicht nur ein Vorwand.
Hier, les mal das. Vielleicht bringen Dich ja die Leute vor Ort auf andere Gedanken: https://www.akweb.de/politik/ukraine-krieg-taras-bilous-die-linke-im-westen-muss-umdenken/
März 15, 2022 at 9:29 pm
Warum die NATO für dich ein Scheiß-Verein ist, bleibt unklar und was die NATO mit dem Konflikt zu tun haben könnte, sprichst du nicht an.
Anderes klingt so wie auf der Restrampe. Alles muss weg: das Völkerrecht, die alte (=abgehalfterte?) Friedensbewegung,…
Der guten Form halber will ich festhalten, dass ich das Putin-Regime, sein Netzwerk und sein System in Russland für erzrekationär und antiemanzipatorisch halte. Selbstverständlich ist dieser Krieg ein Verbrechen.
Vielleicht hilft eine radikalere Friedensbewegung, wie du sie ja auch forderst. Dazu gibt es einen ak-Artikel von Tomasz Konics.
https://www.akweb.de/politik/ukraine-droht-atomkrieg-eine-radikale-friedensbewegung-ist-noetiger-denn-je/
Der Autor weist auch auf die Möglichkeit eines Atomkrieges hin, damit sind wir wieder bei der ollen Friedensbwegung der 1980er Jahre, die übrigens auch bereits Vorläufer hatte (Ostermarsch seit den 1950ern). Deine radikale Trennung von Traditionen hat etwas von der grundkapitalistischen „schöpferischen Zerstörung“ (Schumpeter, oder wie hieß er noch?) um neue Verwertungen zu kreieren. (Ist das Primark auf links?)
März 17, 2022 at 2:38 pm
Wilfried, beziehst Du Dich auf meinen Post oder Bennis Kommentar? Das mit der Zuordnung der Kommentare ist hier im Blog oft schwer zu erkennen.
Zur NATO in diesem Krieg denke ich, dass man nicht alle Schuld auf sie schieben kann, aber sie ist nicht plötzlich eine friedensstiftende Kraft geworden. Mehr lässt sich anderswo nachlesen…
März 16, 2022 at 5:04 am
Annette: „Solidarität mit allen (!) Geflüchteten praktizieren“
Was genau ist damit gemeint?
März 17, 2022 at 2:35 pm
Ich meine, was ich geschrieben habe „alle“. Welche würdest Du mit welchem Grund
ausschließen?
Wir wir das dann hinkriegen, ist die zweite Frage…
März 17, 2022 at 5:23 pm
Liebe Annette, ich hatte das befürchtet.
Du scheinst davon auszugehen, dass das Gesamtvermögen Deutschlands zur Verfügung steht. Das tut es offensichtlich bei weitem nicht, sonst gäbe es nicht die schlimmen Zustände in Schulwesen, Verkehrsinfrastruktur und Digitalisierung (einschl. Telekommunikation). Physikalisch gesprochen, rechnest Du mit der Inneren Energie – ich mit der Freien Energie.
Hinzu kommt der Triumpf der Kriegstreiber, die die Rüstungsausgaben in unverantwortliche Höhen treiben, statt die Strukturen und Prozesse radikal zu verschlanken, mehr auf dem Markt zu kaufen statt selbst herzustellen und mehr Material und Technik mit anderen NATO-Mitgliedern gemeinsam zu nutzen.
„Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?“ Die Reichen nicht, die Wohlhabenden kaum, vor allem aber die Millionen und aber Millionen Menschen mit geringem Einkommen. (Zugegebenermaßen auch deshalb, weil sie nur sehr schwach gewerkschaftlich organisiert sind.) Was ist mit Ihnen? Werden nicht auch sie schlechter gestellt als die ukrainischen Flüchtlinge?
Was ist mit den hiesigen jungen Wissenschaftlern, die sich von Projekt (sieh‘ ‚mal bitte in einem Latein-Wörterbuch nach, was „project“ bedeutet) zu Projekt hangeln? Werden nicht auch sie schlechter gestellt als die ukrainischen Flüchtlinge?
Ich sehe Putin sehr oft im russischen Fernsehen. Auch mir kommt er mehr und mehr psychopathisch vor. Rational nachvollziehen kann ich die Einverleibung der ostukrainischen „Volksrepubliken“ (NB: auch China nennt sich „Volksrepublik“) und die Schaffung einer Landverbindung zur Krim.
Zu diesem meinen Eindruck trägt die benutzte Sprache bei. Selenskyj ist, soweit ich weiß, drogenabhänging (das sind viel mehr Leute, als bekannt ist), aber kein Faschist. Eher erinnert das Verbot der Verwendung des Wortes „Krieg“ an Nazideutschland.
Zugleich dürfen wir uns nicht durch die Propaganda in den hiesigen Massenmedien verwirren lassen, die Willi Jasper als Gast in den „Zwischentönen“ am vergangenen Sonntag im DLF kritisierte. Sind die Ukrainer wirklich die „Engel“, die von uns gerettet werden müssen? Vermeintlich von wem sonst? Und damit sind wir jetzt die Guten und können uns damit von unserer schmutzigen Vergangenheit säubern?
Vor einigen Jahren habe ich eine Karikatur gesehen, auf der an einem Tisch eine Landkarte der Ukraine lag. Links saß Obama, rechts Putin, an der Seite (Katzentisch?!) Merkel. Sprechblase: „Warum machen wir nicht halbe-halbe?“
März 18, 2022 at 9:00 am
Ich gehe erst mal von gar nichts aus, außer dem ganz normalen Grundsatz, dass alle Menschen gleich sind und dass allen Menschen geholfen werden muss (natürlich nicht nur „Engeln“, von welcher Seite auch immer). Wie genau das dann geschieht, ist die zweite Frage. Dass ganz plötzlich auf einmal ein immenses „Sondervermögen“ zur Verfügung steht, wenn die Mächtigen das wollen, haben wir ja grad erlebt. Also lassen wir uns nicht damit dumm machen, es gäbe nicht noch sehr viel mehr Vermögen, was wir zu verteilen haben, ehe es eng wird.
März 18, 2022 at 9:05 am
Peter, solche Bemerkungen wie Drogensucht von wem sind nicht hilfreich und werde ich hier nicht stehen lassen.
März 18, 2022 at 9:07 am
Du scheinst immer zu denken, dass das, was die Geflüchteten bekommen, vor allem „uns“ weggenommen wird. Erinnerst Du Dich nicht an die richtige Losung, dass das Gegeneinander nicht zwischen „uns hier unten“ ausgetragen werden darf, sondern zwischen „Oben“ und „Unten“ besteht? Es wird weiterhin so bleiben, wenn diese grundsätzliche Kluft nicht benannt und beendet wird, werden „wir hier unten“ anfangen, uns immer stärker zu bekriegen und die „die da oben“ feixen darüber.
März 18, 2022 at 9:45 pm
Liebe Annette, kurz nach der Maueröffnung las ich auf der mauersteinernden Giebelwand eines Hauses in Berlin-Kreuzberg dieses: „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten“. Wunderbar!
März 18, 2022 at 9:56 pm
Liebe Annette, Du hast mithin im Prinzip völlig recht: im Prinzip! Was aber geschieht tatsächlich, wer zahlt tatsächlich die Zeche? Du – nach Deinen Schreiben – nicht, icht kann es aushalten: Was aber ist mit den Millionen von Haushalten unterhalb der Armutsgrenze hierzulande?
März 19, 2022 at 8:44 am
Richtig. Wer zahlt die Zeche? Natürlich will ich auch nicht, dass es die Ärmsten bei uns trifft. Aber eben auch nicht die Flüchtenden aus aller Welt. Wir dürfen bei aller Aussichtslosigkeit nicht unsere eigene Augen davor verschließen, dass die da oben bezahlen sollten/müssten!, statt die Armen dieser Welt gegeneinander auszuspielen.
Wenn der Druck immer größer wird, muss die Aktion nach oben gerichtet werden, statt deren Kalkül zu folgen, uns „hier unten“ gegenseitig zu schwächen.
März 17, 2022 at 3:44 pm
@Annette: Ich meinte Benni, der das sicher auch verstanden hat.
Zu den Geflüchteten: Es sollten keine Unterschiede gemacht werden. Dass immer noch Geflüchtete zwischen Polen und Belarus festhängen (aus Syrien, Afghanistan…), geht völlig unter. Die will Polen auf keinen Fall reinlassen.
März 19, 2022 at 5:19 pm
Liebe Annette, ich habe das mit der Drogensucht von meiner kasachischen Frau, die das nicht grundlos sagen würde. Die Betonung meines Beitrags lag aber auf meiner Einschätzung, dass er kein Faschist sei. (Das hat mit seiner jüdischen Abstimmung nichts zu tun.)
März 20, 2022 at 9:59 am
Es ist aber für eine politische Analyse so oder so egal.
März 20, 2022 at 8:00 pm
Das mag sein. Esbhilft ihm sicher in seinen internationalen Auftritten, die auch hierzulande propagandistisch missbraucht werden.
März 19, 2022 at 5:39 pm
AS: Richtig. Wer zahlt die Zeche? Natürlich will ich auch nicht, dass es die Ärmsten bei uns trifft. Aber eben auch nicht die Flüchtenden aus aller Welt. Wir dürfen bei aller Aussichtslosigkeit nicht unsere eigene Augen davor verschließen, dass die da oben bezahlen sollten/müssten!, statt die Armen dieser Welt gegeneinander auszuspielen.
PE: Da sind wir ganz einer Meinung 🙂
AS: Wenn der Druck immer größer wird, muss die Aktion nach oben gerichtet werden, statt deren Kalkül zu folgen, uns „hier unten“ gegenseitig zu schwächen.
PE: Völlig richtig!
Nach der Wende las ich auf der Giebelwand eines Gründerzeit-Hauses in der Köpenicker Straße in Berlin-Kreuzberg dies:
„Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten“.
Eine ewige Wahrheit, solange nicht „oben“ und „unten“ beseitigt sind und alle Menschen in einer Republik Schwarzenberg leben.
Zur Zeit ist es aber so, dass die Zeche hierzulande vor die Ärmeren zahlen werden, s. den Bericht über die berliner Tafel im Info-Radio RBB.
Wie 2015 wird verantwortungslos gehandelt, ist unser Land auf die Flüchtlingsströme nicht vorbereitet, s. den Aufruf des Berliner Senats und den des Lehrerverbandes.
Wem nutzt diese Schwächung Deutschlands und Europas, der Nachfrage nach Flüssiggas?!