Mit einer einfachen Bastelei wird das nicht zu schaffen sein, auch wenn mir lieber wäre, dieses Symbol mehr und mehr und überall zu sehen:

Der Bund für Soziale Verteidigung, den ich in meinem letzten Post schon erwähnte, hat zusammen getragen, was man mit den für die Aufrüstung bereit gestellten 100 Milliarden machen könnte:
- 100 Milliarden (Dollar) wurden den Ländern des globalen Südens für die Bekämpfung der Klimawandelfolgen versprochen, was längst nicht eingehalten wurde.
- Mit 100 Milliarden Euro könnten 5 Milliarden Imfdosen gegen Covid-19 gekauft werden.
- Dem UN Welternährungsprogramm fehlen zur Bekämpfung des Hungers von 690 Millionen Menschen auf der Erde in diesem Jahr 8 Milliarden. (Aktualisierung: Derzeit hungern bereits 821 Millionen Menschen!)
- Mit 100 Milliarden Euro könnten 200 Projekte der Zivilen Konfliktbearbeitung mit jeweils 500 Zivilen Peacekeeper:innen für zehn Jahre finanziert werden.
Neben den auch im vorigen Post erwähnten Möglichkeiten der Stärkung der Sozialen Verteidigung anstatt der militärischen wird hier auch noch erwähnt, dass Litauen im Rahmen seiner Landesverteidigung auch „Formen und Grundsätze des zivilen Widerstands“ integriert. Dies wäre eine weitere Forderung, die wir auf unsere Ostermärsche mitnehmen können!
Aufgerufen wird auch zum Kampf für eine „Initiative für eine neue Friedensordnung“. Und wie auch schon mehrfach von mir angesprochen: Alle Menschen sind gleich, auch Geflüchtete! Kriegs- und Klimaflüchtende aus aller Welt brauchen gleichermaßen unsere Solidarität.
März 30, 2022 at 7:10 pm
PE: Geht’s auch weniger denglisch?
AS: „100 Milliarden (Dollar) wurden den Ländern des globalen Südens für die Bekämpfung der Klimawandelfolgen versprochen, was längst nicht eingehalten wurde.“ usw.
PE: Was tun die Reichen in den Entwicklungs- und Schwellenländern? (Ich war in Etlichen dienstlich unterwegs, während „der Tourist sieht nichts“ (Manfred Krug).)
März 31, 2022 at 9:17 am
Mach erst bei Dir selber Ordnung, ehe Du auf andere zeigst. Was die „Reichen in den Entwicklungs- und Schwellenländern“ tun, entschuldigt nicht die grundsätzlich imperialen Strukturen, die diese Länder systematisch unterwerfen.
April 1, 2022 at 6:11 pm
Ich kenne die Sprüche „wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“ und „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein …“ (Johannes 8,7) und „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3) und finde sie auch grundsätzlich richtig. Hier geht es jedoch darum, dass die westliche Entwicklungshilfe am Ende des Tages Umverteilung von Unten hier nach Oben dort ist. Gegen diese Umverteilung bin ich hierzulande als Vertrauensmann der IG Metall, Betriebsrat und -vorsitzender sowie als Redakteur und Chefredakteur der IG-Metall-Betriebszeitung aktiv aufgetreten. (Einer meiner Beiträge thematisierte die hiesige Propaganda, die die _Rück_verteilung von Oben nach Unten „Umverteilung“ nennt.) Insofern fühle ich mich durchaus berechtigt, die grassierende Umverteilung von Unten nach Oben auch anderswo zu kritisieren. — Ganz gewiss ist, sagen wir, eigenes Morden nicht dadurch zu rechtfertigen, dass andere auch morden, da stimme ich Dir gern zu.
März 30, 2022 at 7:15 pm
PS: Bitte keine Formulierung „reiches Deutschland“! Hier sind nur die Reichen reich, während die Bildungs-, Logistik- und IT-Infrastruktur heruntergewirtschaftet sind. Das wird sich mittel- bzw. langfristig rächen — ich bin dann glücklicherweise tot.
März 31, 2022 at 9:19 am
Ich dachte, Du beziehst Dich auf den Nicht-Reichtum der Hartz-IV-Empfänger:innen und echt Armen auch in Deutschland. Natürlich ist hier eine Differenzierung notwendig. Aber global gesehen kannst Du nicht behaupten, dass wir ein „armes“ Land wären. „Wir“ ziehen extrem viel Vorteile aus der ungerechten Struktur der insgesamt neoliberal orientierten Weltwirtschaft. Wenn wir das nicht täten, ginge es „uns“ tatsächlich schon viel länger viel schlechter…
April 1, 2022 at 5:48 pm
Das ist richtig. Lt. Deutschlandfunk wollte Kenia vor einiger Zeit den für es ungünstigen Vertrag der EU mit der Ostafrikanischen Union nicht unterzeichnen. Darauf habe die EU Kenia mit der Drohung erpresst, keinen Kaffee mehr zu kaufen. Der sich selbst immer schamloser als „demokratisch“ huldigende Westen hat schlimme Regime unterstützt oder sogar an die Macht gebracht, wenn sie nur antisozialistisch waren und dem Westen erlaubten, „ihr“ Land auszurauben. „1 Dollar Entwicklungshilfe bringt 10 Dollar Gewinn“, hieß es vor einigen Jahren. Besonders in Afrika und in Indien und Umgebung wurden die Grenzen so gezogen, dass viele Konflikte (weiter-)bestehen. (Ich habe mal den Botschafter von Sambia gefragt, weshalb die Afrikaner diese Grenzen nicht verändert hätten. „Wir wollten Frieden“, hat er geantwortet.) Ich stimme Dir gern zu, dass es ärmere Länder als D gibt, z. B. wohnt niemand hier in Metallblechhütten neben der Start- und Landebahn wie in Manila, müssen keine Versehrten auf einem Holzroller zwischen Autokolonnen betteln wie nahe Jakarta (und in D nach dem 1. WK). Ich bleibe allerdings bei meiner Meinung, dass die westliche Entwicklungshilfe am Ende des Tages Umverteilung von Unten hier nach Oben dort ist. (China macht das übrigens viel schlauer.)
März 30, 2022 at 9:14 pm
„Alle Menschen sind gleich, auch Geflüchtete!“ Theoretisch, ja (s. französische Revolution) – praktisch nein: die hierher kommenden ukrainischen Wissenschaftlerinnen erhalten Berufsaussichten, von denen die hiesigen deutschen und anderen ausländischen Wissenschaftlerinnen lt. Deutschlandfunk nur träumen können.
März 31, 2022 at 9:15 am
Aussagen können unterschiedliche Bedeutungen haben: Tatsachenfeststellungen oder Aufforderungen. Das Ausrufezeichen verweist auf letzteres.
April 1, 2022 at 5:29 pm
Danke für den Hinweis, dann ist mein Kommentar keine Kritik an Deiner Aussage – im Gegenteil: diese Forderung unterstütze ich 🙂
April 1, 2022 at 6:31 pm
AS: „Kriegs- und Klimaflüchtende aus aller Welt brauchen gleichermaßen unsere Solidarität.“ Was meint das im Detail?
April 2, 2022 at 3:08 pm
Es darf keine Apartheid der Solidarität geben. Was den Menschen aus der Ukraine (mit ukrainischem Pass) zugestanden wird, muss allen Menschen aus aller Welt überall zugestanden werden, zumindest wenn sie aus gleichartigen Kriegssituationen flüchten müssen.
April 3, 2022 at 10:39 pm
Liebe Annette, ich verweise auf meinen früheren Hinweis, auf den Du leider nicht eingegangen bist (falls doch, bitte ich um Entschuldigung und Hinweis, wo): Es gibt weltweit 60 Mio. Homosexuelle, die deswegen verfolgt werden: Bist Du wirklich der Meinung, dass sie alle in D aufgenommen werden sollen?
April 5, 2022 at 10:18 am
Die wollen ja gar nicht alle nach D. Da werden erst mal abstrakt „Bedrohungs-„Szenarien aufgemacht und mit dieser „Begründung“ werden dann die abgewiesen, die tatsächlich kommen würden. Die allermeisten Flüchtenden in der Welt bleiben in den eigenen und den Nachbarländern.
April 6, 2022 at 12:57 am
Nein, es werden nicht „abstrakte Bedrohungsszenarien aufgemacht“. Im Deutschlandfunk sagten arabische Flüchtlinge aus Syrien (falls ich mich richtig erinnere), dass sie sich angesichts der Behandlung der Flüchtlinge aus der Ukraine zurückgesetzt fühlten. —
Um Missverständnisse zu vermeiden: Wir beide sind uns in der Ablehnung der Ausbeutung von Menschen (und cum salis granis der Natur) jedweder Art völlig einig. —
Zur praktischen Umsetzung im ach so „reichen Deutschland“ siehe die wiederholten Hilferufe der berliner Regierenden Bürgermeisterin.
NB: Deren Not — „Die letzten beißen die Hunde“ — beruht darauf, dass unsere Verfassung eine Gesetzgebungsmacht dem Bund und den Bundesländern zuweist, nicht aber den weiter unter stehenden Strukturen. Das war übrigens früher besser geregelt.
April 2, 2022 at 3:11 pm
Letztlich werden in den nächsten Jahrzehnten noch viel mehr Flüchtende von überallher überallhin geben. Entweder wir erfinden als Zivilisation einen gerechten, solidarischen Umgang miteinander, oder es wird Bunker geben, in denen sich die Privilegierten vor den jeweils gerade Betroffenen mehr und mehr abschotten… Wahrscheinlich geschieht letzteres, aber man kann ja nichts unversucht lassen, das doch noch zu verhindern.
April 4, 2022 at 6:25 pm
Wie bereits früher geschrieben, habe ich diese Bunker 1992 in Hollywood und später in Nur-Sultan gesehen.
April 4, 2022 at 6:28 pm
Bei den Seegrundstücken am Bodensee ist eine Bunkerung gar nicht notwendig
April 3, 2022 at 10:53 pm
Wie gesagt, bin ich gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Nicht zuletzt deshalb, weil er die Kriegstreiberei im Westen zum Siege verholfen hat. – Aktuell: Der Regierungssender Deutschlandfunk spricht von Berichten über Gräueltaten, da allerdings „nicht unabhängig überprüft werden können“. Baerbock und Scholz äußern sich dagegen so, als wären sie bereits unabhängig überprüft. Noch Fragen?
April 4, 2022 at 8:36 am
Leider sind Kriege wohl immer mit anderen Verbrechen verbunden und dies nicht nur auf einer Seite…
April 4, 2022 at 6:20 pm
Da stimme ich Dir zu. Mir ging es jedoch um Abgesang/Negierung/Verrat auf den/des Rechtsstaats durch alle Politiker, die im Deutschlandfunk und RBB Inforadio zu Wort kommen: „Es muss gründlich untersucht werden – und Russland ist dafür zu bestrafen, sofort!“
April 6, 2022 at 8:14 pm
Mir ging es hier um die Abkehr von dem ansonsten ach so hervorgekehrten rechtsstaatlichen Prinzip der Unschuldsvermutung, mithin vom Rechtsstaat selbst. Leider ist der Verrat des Rechtsstaats nicht neu, siehe Vietnam- und andere Kriege der ach so „wertegeleiteten“ Politik.