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Wir haben bereits in den letzten Jahren erlebt, dass die Temperatur immer stärker stieg im Vergleich zu den vorigen Jahrzehnten.

Diese Abbildung kann nicht zeigen, wie wir das erleben: Während es in Deutschland in den 50er Jahren noch lediglich 3 Hitzetage pro Jahr waren, waren es im Jahr 2018 schon 20. (Rahmstorf 2020). Wir wissen auch, dass die Häufigkeit von Unwettern, wie wir sie jetzt mit katastrophalen Folgen in Italien sehen, mit dem Klima-Umbruch anwächst und Dürren haben wir ja mittlerweile auch schon kennengelernt. Neu und erschreckend ist seit einigen Tagen die Meldung des massiven Wasserverlusts der großen Seen.

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Es war einmal ein Kultbuch – aber wer kennt es heute noch außer den Alten? Und wer wird es noch lesen, da es so sperrig ist. Ohne Absatz, lange Sätze, ineinander geflochtene Zeit- und Themenebenen – genau das Gegenteil von dem, was heute noch ankommen kann. Und außerdem vertritt der berichtende Protagonist den Standpunkt der Kommunisten, der Sowjetunion, was ja heute „gar nicht mehr geht“. Dabei war das Buch gegen Ende der DDR ein Geheimtipp in Lesegruppen, zu denen ich damals leider keinen Zugang hatte. Ich lernte es erst nach der „Wende“ kennen und ich zog mir alle Erkenntnisse rein, mit denen ich das Dilemma das „real existierenden Sozialismus“ bis in seine Wurzeln nachverfolgen konnte, vor allem die Streitpositionen zwischen Sozialdemokratie und Kommunisten vor 100 Jahren und danach und dann noch mal zwischen Kommunisten und Anarchisten (I,204ff, 228ff.…)  im Spanischen Befreiungskampf.

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Hier in Jena beschäftigt sich unsere Gruppe „Klimanotfall-Zentrum Jena“ gerade mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Klimakrise und Migration“.

Im April 2023 nahmen Gäste aus Westafrika an einer Veranstaltung der Black Akademy teil, um über Projekte zum Klimawandel und die Sichtbarkeit von schwarzen Aktivist:innen zu diskutieren. Das war wohl Anlass genug dafür, dass eine Polizei-Spezialeinheit die Wohnung, in der sie untergebracht waren, am 27.4. überfiel, die vier Menschen bei kaltem Wetter auf die Straße zerrte und später mit Gewalt fesselte.

„Wir wurden in der Öffentlichkeit dehumanisiert und entwürdigt, während wir eingeladen wurden, als Aktivisten für Vielfalt und Diversität auftreten.” – Betroffener der Polizeigewalt

Die Black Akademy hat Anzeige gegen die Polizei erstattet und bittet um Solidarität und speziell auch um Spenden für die psychologische Hilfe der Betroffenen. Mehr Infos (auf Englisch) gibts auch hier.

Hier könnt Ihr spenden.

Beim Ostermarsch wurde auch darüber gesprochen, wie Rüstung und Kriegseinsätze die Umwelt belasten und den Klima-Umbruch indirekt und direkt bestärken. Ich habe inzwischen noch einiges dazu gelesen, und möchte das hier vorstellen.

Wir erleben gerade, wie der Krieg in der Ukraine direkt die Aufmerksamkeit und das Aufbringen von finanziellen und materiellen Aufwendungen in diese Richtung orientiert und vom Klima-Umbruch ablenkt. Das Verhältnis der Ausgaben für Militär und Klimaschutz ist sowieso schon extrem falsch unausgeglichen: „Die Staaten der Welt geben sechs Mal so viel für Militär aus wie für Klimaschutz“ (Auer 2021a):

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Dass der Krieg in der Ukraine so weit in dieses Jahr hineinreicht, hätte ich voriges Jahr nicht gedacht. Es war schon vorigees Jahr gruselig, wie kriegerisch (natürlich gegen Russland) die Stimmung sogar beim Ostermarsch gewesen war und das wird sich wohl wiederholen. Wir müssen es nun selbst miterleben, wie schwer es ist, keine einfache Lösung zu haben und trotzdem für Verhandlungen und Waffenstillstand einzutreten, wenn man moralisch so in die Ecke gedrängt wird.

Aber ich versuche, das auch ein wenig „historisch“ zu sehen. So waren die Stimmungen früher auch, wenn zum Krieg geblasen wurde, die einfachen Menschen waren erschüttert von Grausamkeiten und unvorstellbarem Leid und gewisse Leute haben davon profitiert. Aber ohne die Versuche, auf Frieden zu setzen, wäre das vorige Jahrhundert noch grausliger geworden, als es schon war. Also auch jetzt: Für Frieden und Verständigung, gerade da, wo sie unmöglich scheint!

Heute habe ich jemandem in einer Mail folgendes geschrieben, das mir gestern bei einem Klimagruppen-Treffen eingefallen ist:

zweierlei Arten der  Klima-Angst-Psychologie

Mir ist gestern eingefallen, dass es zwei Reichweiten für die psychologische Betrachtung von Klima-Angst gibt:

1. die „einfache“ Klimaangst, der man damit begegnen kann, die Menschen dazu zu bringen, aktiv zu werden. Damit versucht man ihnen, Erfahrungen der Selbstwirksamkeit zu vermittelt, um damit die Angst zu nehmen, wie z.B. hier: https://climatemind.de/.

Wer aber über längere Zeit merkt, dass er nicht wirklich wirkam ist mit allem, was gutwillig getan wird, fällt 2. in ein zweites Loch der Verzweiflung… Und hier müssen wir uns mehr einfallen lassen.

Natürlich wünsche ich allen Menschen, nicht ganz so tief fallen zu müssen, aber die Lage wird es mit sich bringen, dass das passiert. Besser, wir sind vorbereitet darauf, als nicht…

Wer alle, die sich schon in der zweiten Stufe sind bzw. sich darauf vorbereiten möchten, gibt es nun auf deutsch ein passendes Buch:

„Wie alles zusammenbrechen kann. Handbuch der Kollapsologie“ von Pablo Servigne und Raphaël Stevens

Ich habe dazu eine kurze Rezension für die Zeitschrift CONTRASTE geschrieben, die ich in geringfügig ergänzter Version auf der Website des Klimanotstandszentrums Jena veröffentlicht habe. Sie ist zu finden unter:

https://kurzelinks.de/KollapsVorsorge

Am 31.01.23 habe ich online einen Vortrag für „DB for Future“-Menschen gehalten.

In diesem Vortrag geht um den tieferen Grund, warum es bei der Bahn wie auch dem Klimaschutz immer wieder klemmt und sich soziale und ökologische Krisen so verknäueln. Im Vortrag wird erläutert, wieso der Kapitalismus ausbeuterisch und umwelt-/klimaschädlich ist.

Hier gibts nun den Text zum Vortrag (tlw. ergänzt am 1.2.23):

Nach Angaben der Deutschen Bundesbahn werden fast 70% der Treibhausgasemission eingespart, wenn mit der Regionalbahn gefahren wird statt mit dem Auto. Da der Verkehr eine der wichtigsten Quellen für CO2-Emissionen ist (und in Europa ein Fünftel ausmacht), wäre ein Umstieg auf eine 100%ig mit Ökostrom fahrende Bahn wesentlich für eine Transformation zu einer klimaneutralen Welt. Zwar haben die 9-Eurotickes von 2022 noch kein Umsteigen vom Auto in die Bahnen bewirkt, aber sie waren so etwas wie ein Stresstest, ob das überhaupt möglich wäre. Leider ging das weitgehend auf Kosten der Bahnbeschäftigten und es zeigte, dass die Bahn eine solche Belastung nicht aushält (FAZ 2023).

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Über die neuen Berichte des Weltklimarats und an den Club of Rome habe ich einen Beitrag für die Zeitschrift „Blickpunkt Zukunft“, die von Werner Mittelstaedt herausgegeben wird, geschrieben.

Diese Zeitschrift kann online heruntergeladen werden und mein Beitrag findet sich auf den Seiten 14-16.

Heute halte ich einen Vortrag bei der Tagung „Real oder virtuell? Simulationen, Täuschungen, Irrwege im digitalen Zeitalter“ bei der Ev. Akademie Sachsen-Anhalt. Ich nehme dort online teil und werde auch online zugeschaltet.

Das Thema, über das ich spreche, ist der Trans- und der Posthumanismus – gemeint ist hier der technologische Posthumanismus, nicht die philosophische Richtung, die auch Posthumanismus genannt wird (Ja, so genau muss man heutzutage sein, es gibt so vieles…).

Mein Beitrag hierzu wird eine Kritik des bei diesen Konzepten unterstellten Menschenbildes sein, das ich mit dem marxistisch-Kritisch-psychologischen Menschenbild kontrastriere.

Auch hier wird es keinen Mitschnitt geben, aber ich hatte so einen Vortrag schon mal früher, der auf Youtube zu sehen ist.

Siehe auch: Schlemm, Annette (2019): Das Leben künstlich oder menschlich machen? Latenz. Journal für Philosophie und Gesellschaft, Arbeit und Technik, Kunst und Kultur. Der  künstliche Mensch. Menschenbilder im 21. Jahrhundert. (Hrsg. Irene Scherer, Welf Schröter). Mössingen-Thalheim: Talheimer Verlag 2019. S. 39-52.

Nächste Woche stelle ich in einer Gruppe die Kritische Psychologie nach Klaus Holzkamp, ergänzt um die Praxen der Kollektiven Selbstverständigung im Sinne dieser Konzeption, vor:

Hier noch mal die Daten:

Wo? Hörsaal Psychologie, Philosophenweg 3

Wann? 10.01. 2023, 18 Uhr

Mehr zur Kritischen Psychologie von mir gibts hier und hier.

Für den Praxisteil gibt es folgende Links zur Kollektiven Selbstverständigung (aus der Präsentation):

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