Es war einmal ein Kultbuch – aber wer kennt es heute noch außer den Alten? Und wer wird es noch lesen, da es so sperrig ist. Ohne Absatz, lange Sätze, ineinander geflochtene Zeit- und Themenebenen – genau das Gegenteil von dem, was heute noch ankommen kann. Und außerdem vertritt der berichtende Protagonist den Standpunkt der Kommunisten, der Sowjetunion, was ja heute „gar nicht mehr geht“. Dabei war das Buch gegen Ende der DDR ein Geheimtipp in Lesegruppen, zu denen ich damals leider keinen Zugang hatte. Ich lernte es erst nach der „Wende“ kennen und ich zog mir alle Erkenntnisse rein, mit denen ich das Dilemma das „real existierenden Sozialismus“ bis in seine Wurzeln nachverfolgen konnte, vor allem die Streitpositionen zwischen Sozialdemokratie und Kommunisten vor 100 Jahren und danach und dann noch mal zwischen Kommunisten und Anarchisten (I,204ff, 228ff.…) im Spanischen Befreiungskampf.
Mai 17, 2023
Wieder gelesen: Die „Ästhetik des Widerstands“
Posted by Annette Schlemm under Uncategorized | Schlagwörter: aktuelle Politik, Arbeiterbewegung, Geschichte, Kunst |Kommentar verfassen