Rechte Ideologien in Klima- und Umweltschutz

Wer verstanden hat, dass die (Um-)Weltzerstörung nicht ewig weiter gehen kann, ohne dass die Grundlagen allen Lebens und damit auch von uns gefährdet werden, versteht meist, dass sich etwas grundlegend ändern muss. Bei der Frage, was sich wie ändern muss, werden die Überlegungen aktiviert, die man sowieso schon darüber hat, was anders werden sollte. Linke Konzepte verweisen darauf, dass die Ursache für Ausbeutung und Unterdrückung in aller Welt und die Ausgrenzung jeweils Schwächerer oder „Anderer“ und für die Zerstörung der Lebensgrundlagen die gleichen sind: die Kapitalistische Wirtschafts- und die damit verbundene konsumistische Lebensweise und dazugehörige kulturelle Entsprechungen. Der Aufbau einer nicht-kapitalistischen Gesellschaft, ob sozialistisch, kommunistisch oder commonistisch sollte diese Wurzel ausreißen und auch ein neues Naturverhältnis ermöglichen. Rechte sehen eher ihre „Heimat“ gefährdet und verweisen auf den angeblich schädlichen Einfluss von allem „Fremden“ und sehen als Lösung z.B. die Verwirklichung von völkischen Siedlungsplänen (vgl. Röpke, Speit 2019). Oder sie sehen gleich alle Menschen als „Schädlinge“ an, oder als „Krebsgeschwür“.

Hoppla, letzteres wird ja häufig auch scheinbar ganz harmlos geäußert. Ganz harmlos? Unwissenheit schützt vor den Folgen nicht.

Darüber, wohin solche Konzepte wie die Tiefenökologie vor allem bei der radikalen Umweltbewegung Earth First! zu wahrlich menschenverachtenden Ideologie werden, hatte ich bereits berichtet (Schlemm 2019). Hier berichte ich über neuere Auseinandersetzungen mit rechten Tendenzen im Umwelt- und Klimaschutz.[1] Ich stütze mich dabei stark auf die Arbeiten der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN). Es geht darum zu erkennen, welche Denkmuster und Argumentationen ins rechte Repertoire gehören, denn: „[v]iele Forderungen der braunen Grünen decken sich mit denen von Umweltverbänden oder Bündnisgrünen. Doch wer genauer auf die Begründungen achtet, hört fast immer die rechtsextreme Gesinnung heraus: Umwelt- oder Tierschutz ist […] eingebettet in ein rechtsextremes Weltbild.“ (Staudt 2012: 14).

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Die Rebellionswelle ebbt ab. In Berlin war ich am Samstag noch auf der Stresemannstraße vor dem Umweltministerium. Das Bild war von Gemütlichkeit, Festlichkeit, Spielen, Workshops, Musik und Tanzen geprägt.

Die Anarchistin Emma Goldmann hätte sich wohlgefühlt („Wenn ich nicht tanzen darf, möchte ich an eurer Revolution nicht beteiligt sein“). (mehr …)

Ich bin seit Freitag in Berlin. Am Wochenende haben wir in einer Veranstaltung über Utopien diskutiert und jetzt machen wir die Revolution, um die Utopie zu verwirklichen… Schön wärs. Wir  müssen erst mal eine Rebellion machen, um das Schlimmste zu verhindern.

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Hiermit ergänze ich die Studien zu den „Planetaren Grenzen“


Eng mit dem Klimawandel hängt die Versauerung der Ozeane zusammen. Nach Einschätzungen der IPCC-Experten hat der Ozean 30% des emittierten anthropogenen Kohlendioxids aufgenommen „und dadurch eine Versauerung erfahren“ (IPCC 2013: 9). Die Versauerung entsteht durch die Kohlensäure (H2CO3), die durch das eingetragene CO2 im Wasser entsteht. Wieviel Säure entsteht, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. der Temperatur, dem Druck, der chemischen Zusammensetzung und wahrscheinlich auch der Photosynthese in den Meeren. Verschiedene chemische Reaktionen mit dem CO2 haben auch unterschiedliche Wirkungen (pH-senkend oder pH-neutral). (mehr …)

Hitze
Es ist heiß an diesem Wochenende. Nach einem recht kühlen Frühsommer knallt uns eine unerbittlich heiße Sonne in den Juli hinein. Jede Bewegung treibt den Schweiß hervor und vor dieser Hitze gibt es kaum Fluchtmöglichkeiten. Über 40° Celsius an mehreren Tagen hintereinander – die Reporter sprechen bereits vom „Allzeithoch“. Wissen die etwa schon, dass die Zeiten bald enden werden? Was wissen sie denn schon von „allen Zeiten“? Sie werden sich genau wie jene blamieren, die gleich zu Anfang des Jahrhunderts von „Jahrhundertfluten“ schwätzten. (mehr …)

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(Abb aus: Rockström 2015)

Seit Beginn des neuen Jahrtausends wird öfter ein neuer Begriff genannt, um die Brisanz der Gefahren, die heute auf die menschliche Zivilisation lauern, zu kennzeichnen. Gleichzeitig schimmert in diesem Begriff noch etwas von der Selbstermächtigung, die uns zu Herren (und Herrscherinnen) über die Natur zu machen versprach. Gemeint ist das Wort „Anthropozän“.

Das „Anthropozän“ bezeichnet (nach Crutzen und Stoermer 2000: 17f.) das aktuelle Zeitalter, in dem die Menschheit zu einer maßgeblichen gestaltenden Kraft auf der Erde geworden ist. Ob das eine gute Botschaft ist oder eine schlechte, können wir vielleicht gerade jetzt noch entscheiden… (mehr …)

„Die Zukunft ist noch nicht geschrieben.
Die Zukunft ist immer das, was ihr daraus macht.
Also gebt euch ein bißchen Mühe!“
(Doc Emmet Brown)

Ein Vortrag der Zukunftswerkstatt Jena:

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Wir haben unser erstes diesjähriges Treffen in der „Zukunftswerkstatt Jena“ dazu genutzt, den Film „Pfade durch Utopia“ zu schauen. Dieser Film und das dazugehörende Buch gehörten zu meinen erfüllten Weihnachtswünschen:Pfade durch Utopia 1 (mehr …)

Zu einem Vorhaben für 2013 berichtete Reiner von unsrer „Zukunftswerkstatt Jena“:


In unserer KlimaNetz-Beratung im November kam die Frage auf, was wir als sehr wenige Personen, die sich im KlimaNetz Jena zusammengefunden haben denn nun konkret tun können, um den Klimawandel voran zu bringen. Die tatsächlichen Entwicklungen sind ja wohl eher dem von uns gewünschten Trend genau entgegengesetzt.
reicht das klima (mehr …)

Der zweite Themenschwerpunkt beim Wiener Pfingstreffen war der Metaebene gewidmet: Mit welchen theoretischen Konzepten erfassen wir das, was die Welt an Möglichkeiten in sich trägt? Vor allem ging es um das Verständnis von Ganzheit. (mehr …)