Mensch Silke, geh nicht! … Über Raum und Zeit hinweg möchte ich das schreien: Mensch Silke, pass auf! Tritt nicht daneben!

Der Abend ist grau, der grad noch sonnengelb leuchtende Kastanienbaum vor meinem Fenster wurde abrupt zu einer schwarzen Silhouette. Ich habe erfahren, dass unsere Freundin Silke Helfrich am Mittwoch bei einer Bergwanderung umgekommen ist. Grad noch war sie Mitautorin unseres Artikels über „Resilienz durch Commoning“ gewesen. Grad hatten wir noch überlegt, wie wir an diesem Thema weiter arbeiten könnten. Grad hatte sie noch so viel vor!

Ja, hier gilt das Wort vom „Mitten aus dem Leben gerissen“. Und aus was für einem! Selten trifft die Rede von einem unersetzlichen Verlust so zu wie für sie. Strahlend, reich gestikulierend riss sie uns wie viele andere mit auf dem Weg zu einem glücklichen, gemeinschaffenden Leben. Sie war der Quell vieler Ideen, sie war gleichzeitig das Herz der Commoning-Bewegung. Sie war international berühmt, aber in keiner Weise abgehoben. Geerdet in ihrer Hoffnung, die vielen noch kleinen Commoning-Praxen aufleben zu sehen, mit Zukunftsvorstellungen, die den Horizont der meisten weit übertrafen.

Ich möchte noch ein Gedichtchen ergänzen, das ich innerhalb der „Schreibwerkstatt“ in der Sommerschule „Commoning“, geschrieben hatte (diese Sommerschulen entstammen auch Silkes Initiative):

Himmelhochjauchzend ist vorbei.
Trauerflor überzieht alles
wie Schimmel.
Trauerflor, samt und weich
Liebevoll.

Hier gibt es einen Abschiedstext vom Commons-Institut, in dem mehr von ihrem Leben steht, mit dem wundervollen  Titel: „Abschied nehmen und in Verbindung bleiben“.