Dies gehört zu meinem Bericht von der Langen Nacht der Wissenschaften am PIK Potsdam.


Wenn wir als Menschheit in den nächsten Jahrzehnten nicht unter einem enormen Klima-Umbruch leiden wollen, müssen wir die Emission von Treibhausgasen, insbesondere Kohlenstoffdioxid so schnell wie möglich reduzieren. Man kann ziemlich genau ausrechnen, bei wieviel CO2-Emissionen bestimmte Erwärmungswerte überschritten werden und wir wissen, wieviel CO2 wir schon emittiert haben. Daraus können wir ermittelt, wieviel wir noch emittieren „dürfen“, bevor die Erwärmungswerte unwiderruflich überschritten werden. Stefan Rahmstorf hat es in seinem Blog ausführlich erläutert:

Wenn wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 67% unter einem Anstieg der globalen durchschnittlichen Temperaturen um 1,75 Grad bleiben wollen, können wir (ab Anfang 2018 gerechnet) noch 800 (oder bei anderer Berechnung 880) Gigatonnen CO2 emittieren. Für Deutschland stünden, entsprechend dem Bevölkerungsanteil, davon 1,1% zur Verfügung. Das sind ab Anfang 2019 7,3 Gigatonnen. Wenn wir dies bis 2035 erreichen wollen, müssen, wie die Abbildung aus dem Rahmstorf-Blog zeigt, die Emissionen jährlich um 6% gesenkt werden!

Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am PIK wurde ein Tool vorgestellt, mit dem man sich zu diesen Effekten informieren kann, das  „Senses Tookit“. Für drei Szenarien sind im folgenden Bild CO2-Reduktionspfade dargestellt:

Sie alle beinhalten bereits, dass nach 2050 ausreichend leistungsfähige Techniken zur Entfernung bereits emittierten Kohlendioxids genutzt werden. Deutlich zu erkennen ist, dass ein späterer Beginn der Reduktionen eine jeweils noch stärkere Reduktion pro Jahr erfordert. (siehe auch im folgenden Bild aus der Präsentation von S. Rahmstorf bei der Langen Nacht der Wissenschaften – hier nur bis 2050 dargestellt).

Hätten wir also schon viel eher mit einer  Reduktion begonnen (angemahnt wurde sie schließlich schon seit Anfang der 90er Jahre), hätten wir viel gemächlicher „aussteigen“ können; jetzt ist bereits so etwas wie eine „Vollbremsung“ notwendig. So weit musste es kommen, bis wenigstens die Kinder aufgewacht sind.

P.S. Die einzige Region, in der ein scharfer Knick in der CO2-Emissionsentwicklung erreicht werden konnte, ist übrigens China!