Heute fand die große Demo statt. Sie begann vor den Parteizentralen von SPD und CDU, kurz vor den Wahlen soll sich zeigen, welche Partei für Menschen, die nicht in einen menschengemachten KLima-Umbruch rasseln wollen, wählbar ist. Ein paar tausend Menschen waren es schon, aber weniger, als ich auch schon bei anderen Themen in Berlin erlebt habe.

„Wir sind hier für Oma, Opa, Mama, Papa, Schwester, Bruder, Tante, Onkel,
Neffen, Nichten, Freunde, Nachbarn und alle, die KEINE ZEIT haben.“

Keine Zeit für die Zukunft, die nun wirklich auf dem Spiel steht.

Hitzesommer, Flutkatastrophen, ein gerade herausgekommener aktuelle IPCC-Bericht … wenn das nicht noch mehr Leute auf die Strasse treibt, dann haben wirs nicht anders verdient. Soll wohl so sein. Ich sehe ein, dass nicht jeder arbeitende Mensch werktags schon um 15 Uhr an einer Demo teilnehmen kann. Wenn wir alle wirklich ernst nähmen, was vor uns liegt an Verlusten und Opfern, wäre es ein Leichtes, auch dafür eine Lösung zu finden. Und wenn es endlich auch mal echte Erwachsenen-Streiks gäbe. Ein auch schon älterer Herr trug dieses Schild:

„Wenn ich 40 Jahre wegen gleichem Anliegen demonstrieren gehen muß, stimmt etwas gewaltig nicht in diesem Land!!!<
Unfassbar“

Denn wenn solche Demos was ändern würden (wie in der DDR), wären sie verboten… , genau so wie jetzt auch die Aktionen derer, die ungehorsamer als wir waren und Blockaden einrichteten. Dort zeigt die Polizei nicht nur, dass sie Massen an schwarzen Gestalten aufstellen kann, sondern dass die auch schmerzhaft zupacken können und meinen, das zu dürfen.

Ich spare mir hier die Bilder von der Menschenmenge, die es immerhin doch geworden ist in den Demo-Zügen, die sich am Brandenburger Tor trafen. Für uns war die Stimmung gut, wir merkten dass wir nicht allein sind, weder individuell noch in unseren eher kleinen als großen Gruppen.

Entschuldigen Sie die Störung,
es geht ums Überleben.

Für das demogewöhnte Berlin war es „wieder mal ne Demo“, nervig wegen den Sperrungen, interessant vielleicht wegen den bunten Fahnen und Sprechgesängen. Für die Beteiligten war es hoffentlich ein Auftrieb, notfalls auch noch in 40 Jahren für das einzustehen, was ihnen wichtig ist.