Auch die kapitalistisch orientierten Wirtschaftswissenschaften müssen sich wohl oder übel mit dem Klimawandel als „ultimative[r] Herausforderung für die Wirtschaft“ beschäftigen. Der Nobelpreisträger William D. Nordhaus verwendete diese Formulierung in seinem Preisvortrag von 2018, von dem ich im Folgenden berichten möchte.

Mögliche Regulierung der Nutzung „öffentlicher Güter“?

Nordhaus sieht das Problem des Klimawandels darin, dass das Klima ein öffentliches Gut ist und damit eine Externalität in Bezug auf die Wirtschaft. Das heißt, dass seine Kosten „außerhalb des Marktes anfallen“ und sie „nicht durch Marktpreise erfasst“ werden. Die „Klimawandelökonomie“ will sich diesem Problem widmen. Dabei zeigt es sich, dass aus dieser ökonomischen Perspektive heraus solche „harten“ Ziele wie unter einer global durchschnittlichen Temperaturerhöhung von 1,5 oder 2 Grad zu bleiben, nicht zielführend seien, weil sie die Kosten der dazu nötigen Maßnahmen außer Acht lassen. Eine Alternative dazu zeigt Nordhaus am Ende des Beitrags auf.

Der Begriff „öffentliches Gut“ ist dadurch bestimmt, dass erstens „die Kosten für die Ausweitung des Outputs auf eine zusätzliche Person gleich Null sind („Nicht-Rivalität“) und, zweitens, dass es unmöglich ist, Personen vom Genuss des Gutes auszuschließen („Nicht Ausschließbarkeit“)“.[1] Der Klimawandel als derartiges öffentliches Gut zeigt sich jedoch aufgrund seiner ungeheuren gefährlichen und globalen Folgen eher als „öffentliches Übel“. Nordhaus tastete sich an diese Problematik heran, indem er seit 40 Jahren computergestützte numerische Modelle ausarbeitete, mit denen er das Wissen aus unterschiedlichen Wissensbereichen, wie aus dem Umwelt-/Klimawissen und der Ökonomie, zusammenführt. Das aktuellste davon ist das DICE-Modell (von „Dynamic Integrated model of Climate and the Economy“). In der Grundstruktur dieses Modells werden folgende Wirkungsketten betrachtet: Ökonomisches Wachstum führt zu wachsenden CO2-Emissionen, diese führen zu Klimawandel, welcher ökologische und ökonomische Folgen für die Gesellschaft hat, weshalb verschiedene Politiken (Deckeln und handeln, Kohlenstoffsteuern, Regulationen…) dazu führen (sollen), auf den ersten Wirkungsfaktor (CO2-emissionen) einzuwirken. Ohne eine Wirksamkeit der bremsenden Regulierung wird eine ungebremste globale Erwärmung stattfinden. Die naturwissenschaftlich beschreibbaren Teile der Wirkungskette sind durch Forschungen, die durch die Berichte des Weltklimarates (IPCC) regelmäßig zusammengefasst werden, schon recht gut erforscht.

Emissionsminderung ist nun nicht ohne Kosten zu haben. Ergänzend zu dem Text von Nordhaus kann man dazu sagen, dass dies sogar stimmt, wenn auf Wirtschaftswachstum verzichtet würde. Denn auch das Beibehalten der gegenwärtigen Art und Weise der Produktion würde die Emissionen unverantwortbar steigen lassen und es wären trotzdem enorme Umstrukturierungen der Wirtschaft in allen Bereichen notwendig (Umbau der Energieversorgung auf sich erneuernde Quellen, Umbau der Landwirtschaft als regenerativ-ökologische, Kreislaufwirtschaft in materieller Güterproduktion…). Schätzungen gehen davon aus, dass die Emissionsminderungen zwischen 0,5 und 6% der jeweiligen Produktion auffressen würden, wobei dabei nicht alle eben genannten Faktoren berücksichtigt sind.

Kosten-Nutzen-Rechnungen

Innerhalb der klassischen ökonomischen Logik können solche Kosten ihrem Nutzen gegenüber gestellt werden. Das sind in diesem Fall die sog. „Vermeidungskosten“, also jene Kosten, die durch geringere Klimawandelfolgekosten vermieden werden können. Die Einschätzung dieser Kosten ist problematisch, denn so ganz genau lassen sie sich nicht berechnen. Aber auch Nordhaus ist klar, dass sich „die potenziellen Schäden […] wahrscheinlich am stärksten auf natürliche Systeme in einkommensschwachen und tropischen Regionen wie dem tropischen Afrika, Lateinamerika, Küstenstaaten und dem indischen Subkontinent“ auswirken werden. Auch ist ihm bewusst, dass sich „die Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit […] oder gar der Untergang ganzer Inselkulturen“ kaum monetär beziffern lässt. Trotzdem folgt er der Losung, „dass es besser ist, vage richtig zu liegen als genau falsch“.

In seinem DICE-Modell suchte Nordhaus nun nach einem Pfad, bei dem die Verbindung von Wirtschaft, Verbrauch, Emissionen und Klimawandel eine „optimale“ Kombination ergeben. Als eine regulierende Variable gab es hier einen „Schattenpreis“, der später als Kohlenstoffpreis bzw. Kohlenstoffsteuer interpretiert wurde. Die wirtschaftlichen Kosten, die durch jede zusätzliche Tonne Kohlenstoff-oder andere Treibhausgas-Emissionen verursacht werden, werden auch „soziale Kosten“ genannt. Der Wert hierfür kann nur mit großen Unsicherheiten angegeben werden und variiert auch stark entsprechend den jeweiligen politischen Ziele. Die Regulierung durch die Internalisierung dieser Kosten muss, wie sich auch vorher schon bei Simulationen unterschiedlicher Werte und Verläufe herausstellte, „so schnell wie möglich“ eingeführt, werden, sie muss „die […] Kosten der Emissionsreduzierung ausgleichen“, sie muss in einer „größtmöglichen Anzahl von Ländern und Sektoren“ gleichzeitig eingeführt werden und die Werte der Preise/Steuern müssen sich im Lauf der Zeit erhöhen.

Mit dem neueren DICE-Modell ist es im Basis-Pfad (entspricht dem „Business als usual“) nicht mehr möglich, das Temperaturziel von 1,5 Grad zu erreichen und der 2-Grad-Pfad erfordert in naher Zukunft negative Emissionen (vgl. Schlemm 2020). Das Kosten-Nutzen-Optimum liegt bei über 3 Grad im Jahr 2100[2]. D.h. Die Emissionsminderungskosten „rechnen sich“ erst, wenn sie den Vermeidungskosten bei über 3 Grad gegenüber gestellt werden. Der Wert von drei Grad klingt erst mal nicht viel. Aber bereits vor und bei diesem Wert dürften einige der Kipp-Elemente des Klimas einen Dominoeffekt der weiteren Aufheizung angestoßen haben und bei einer Erde, die drei bis vier Grad wärmer ist, „leben wir auf einem anderen Planeten“, wie der Klimaforscher Kevin Anderson sagt.

Generationen(un)gerechtigkeit

Ein wichtiger Wert bei der Betrachtung des Zusammenhangs zwischen (kapitalistischer) Ökonomie und Umweltschäden ist der Generationsdiskontierungssatz. Er sagt etwas darüber aus, wie wichtig die wirtschaftliche Wohlfahrt der kommenden Generationen genommen wird.[3] Gerade bei der „Nachhaltigkeit“ umfasst die geforderte „Dauerhaftigkeit“ ja auch den Zeitraum der weiteren Generationen. Als „dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung“ wird eine Entwicklung verstanden, „die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (Brundtland Bericht 1987). Diskontiert wird dann, wenn „ein Güterbündel heute einem Güterbündel in Zukunft vorgezogen“ (Siebert 1978: 150) wird. Bei einer hohen Diskontierung werden die Belange der künftigen Generationen weniger berücksichtigt als bei einer niedrigen. Wie schon hier (Schlemm 2019) kritisiert wurde, berücksichtigt eine wichtige Forderung von Fridays for Future dies völlig ungenügend.Wenn sie sichhinter die Forderung einer CO2-Steuer von 180 Euro pro Tonne CO2 stellen (FFF Forderungen), dann haben sie für die von ihnen übernommene Studie des Umweltbundesamts (UBA) wohl überlesen, dass der Wert ohne Diskontierung (also generationengerecht) 640 Euro/Tonne CO2-Äquivalente betragen müsste (UBA 2019: 9). In den Methodenkonventionen zu dem verwendeten Bericht wird erläutert, dass für den Wert 180 Euro/tCO2-eq. „die Schäden, die der nächsten Generation (in 30 Jahren) entstehen, (mit einem Diskontierungsatz von 1%) nur zu 74%, die der übernächsten Generation (in 60 Jahren) entstehenden Schäden nur zu 55% berücksichtigt werden“. Die Schäden, die meine Enkelin erleben wird, sind also beim von FFF geforderten Wert ca. nur zur Hälfte berücksichtigt![4]

Aber zurück zu Nordhaus, der sich auch für hohe Diskontierungssätze ausspricht, also die Zukunft weniger berücksichtigen will als sonst üblich. An dem von ihm errechneten Zahlen wird deutlich, dass ein Diskontierungssatz unter 3% fast sprunghaft zu sehr viel mehr aufzubringenden Kosten führt. Generationengerechtigkeit kostet also in Wirklichkeit viel mehr, als wenn man die künftigen Generationen weniger ernst nimmt, denn „die meisten Vorteile einer kostspieligen Emissionssenkung heute fallen erst viele Jahrzehnte in der Zukunft an“ (Nordhaus 2018). Das DICE-Modell kommt mit ca. 4-5% Diskontsatz deshalb auch nur zu einem Preis für CO2 von 36 Dollar pro Tonne.

„Trittbrettfahrer“ oder System-Folgen?

Nun stellt Nordhaus richtig fest, dass sogar von diesem Wert in der Praxis überhaupt keine Rede ist. Das schiebt er, wie bei den anderen Bereiche, in denen die Klimapolitik nichts erreicht hat, auf die „Trittbrettfahrer“, statt die Effekte der allgemeinen Konkurrenz im Kapitalismus zu untersuchen (speziell in der Folge der Konkurrenz um das Erreichen und Übertreffen der Durchschnittsprofitrate, die die systemische Verursachung aufzeigt, siehe Schlemm 2022 und Schlemm 2023).[5]

Bei all den Versuchen, mit marktkonformen Maßnahmen wie einer CO2-Bepreisung die Kosten der potentiellen Schadwirkungen zu internalisieren, zeigt sich jedoch, dass z.B. die Erfolge bei der Verbesserung der Kohlenstoffintensität, die in China viel besser gelingt als im Rest der Welt. Die Kohlenstoffintensität, also das Verhältnis der CO2-Produktion zur Produktion, entspricht der Dekarbonisierungsrate. In China lagen die Werte der Dekarbonisierung jeweils in den 10-Jahreszeiträumen zwischen 1980 und 2017 überwiegend (mit einem „Ausrutscher“) zwischen -3,8% und -5,2%, während der Rest der Welt zwischen (auch den niedrigsten Wert weggelassen) zwischen -1,8% und -2% dahindümpelt. Emissionszertifikate, die ja bisher die marktkonforme Regulationsform der Wahl darstellte, haben da nix gebracht; eine bewusst gesteuerte und entsprechend geplante Wirtschaftsentwicklung war da erfolgreicher.[6]

William D. Nordhaus macht nun gegen die Trittbrettfahrerei einen Vorschlag: den Klimaklub[7]. Klubs teilen sich Kosten gerecht auf und alle haben etwas davon. Bei so einem Klub kann die Ressource geteilt werden, aber es gibt eine kooperative Vereinbarung, die – zusammen mit den Kosten – für alle vorteilhaft sind. Neu gegenüber den bisherigen freiwilligen Vereinbarungen wäre, „dass die Nationen bestraft werden, wenn sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommen“. Eine solche Politik würde sich an Preisen für CO2 orientieren und nicht an einem Temperaturwert. „Die Länder könnten zum Beispiel vereinbaren, dass jedes Land Maßnahmen ergreift, die einen Mindestpreis von Preis von 25 Dollar pro Tonne CO2 zu erreichen.“ Nationen, die dem Klub gar nicht beitreten, könnten durch „einheitliche prozentuale Zölle auf Importe“ bestraft werden.

Globale Gerechtigkeit?

Ich habe schon erwähnt, dass Nordhaus durchaus vermerkt, dass die Folgen des Klimawandels auf dem Erdball ungleich verteilt sind (vgl. auch Kikstra et al. 2021). Es ist einzusehen, dass die von ihm vorgeschlagenen Preise und Sanktionen weltweit einheitlich gehandhabt werden müssten. Allerdings: 25 Dollar sind in dem einen Land viel gewichtiger als in einem anderen. Und vor welchen Folgen sie schützen sollen, ebenfalls. Während bei einer global durchschnittlichen Erwärmung von 3 Grad im Jahr 2100 das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um ca. 2,5 Prozent geringer ausfallen würde, könnte das globale BIP um ein Drittel niedriger sein! Und bei den ärmeren Ländern geht es zu großen Teilen noch um substantiell lebenswichtige Güter, während ein großer Teil der Produktenmenge bei uns fürs pure Überleben verzichtbar wäre. Wir würden den Verlust von ca. 830 000 Arbeitsplätze beklagen (oder uns über den Wegfall sinnloser Arbeiten freuen) – aber im Lebensgebiet der Mehrheit der Menschen würde die Nahrungsmittelproduktion immer prekärer bis unmöglich. Die Simulation der Entwicklungspfade für unterschiedliche Regionen (in Dikstra et al. 2021) zeigen, dass die Unterschiede der Folgen des Klimawandels „zu einer beträchtlichen Umverteilung von Einkommen zum Nachteil ärmerer Regionen“ führt und die ist “ein Effekt, der sich im Laufe der sich im Laufe der Zeit noch verschärft“ (ebd.: 6). Für die Bundesrepublik sieht das Wirtschaftsberatungsunternehmen Deloitte (Deloitte 2021) sogar die Chance, dass sich bei Investitionen bis dahin ab dem Jahr 2038 die Bilanz sogar so umkehren könnte, dass der Nutzen in einer dekarbonisierten Welt größer sein könnte als die aufgebrachten Kosten, weil das Wachstum damit angekurbelt werden könnte. (ausgerechnet das Wachstum, das häufig mit Recht als eins der Kernprobleme betrachtet wird[8]).

Schädliches In-Box-Denken

Ein Nobelpreis schützt also nicht vor einem In-Box-Denken, also einer massiven Beschränkung des Denkens und der Konzepte auf eingeschränkte Möglichkeitsräume. Bei dem angestrebten Regelkreis zielen alle Regulierungsmaßnahmen auf die Reduktion der Emissionen der Treibhausgase. Das ist nicht falsch, aber nicht die ganze Wahrheit: Was ist mit dem Wachstum, das bei der Darstellung der Ursache noch in der Betrachtung drin war, dann plötzlich wieder unhinterfragt als notwendig vorausgesetzt wird? Insofern die ökonomischen Berechnungen als das Non Plus Ultra der wissenschaftlichen Behandlung des Themas gesetzt wird, gibt es keinerlei qualitative Unterscheidung von notwendigem Wachstum (der Versorgung in jetzt noch mangelhaft versorgten Regionen, im Gesundheits- und Bildungswesen, dem Öffentlichen Verkehr…) und anderem Wachstum, das für viele Menschen schon längst keinen Zuwachs an Wohlergehen mit sich bringt außer die Profiteure reicher zu machen? Die (kapitalistisch orientierte) Menschheit lässt sich eher darauf ein, auf unglaubwürdige Versprechen zu setzen, dass ab 2050 in großem Umfang CO2 wieder aus der Luft entfernt werden kann (eine Form des „Climate-Engineering“), als massiv Energie (und Rohstoff-, Flächen-, u.a. verbräuche) zu reduzieren.[9]

Nicht falsch ist sicher auch das Bedauern darüber, „dass Nationen zwar laut sprechen, aber keine Peitsche in der Hand haben“. Aber wenn China, wo die Politik nicht erlaubt[10], dass sich wirtschaftlich-profitmaximierende Prinzipien gegen anders Notwendigkeiten durchsetzen, braucht die Politik auch nicht nachträglich nach einer Peitsche zu suchen.

Bei einer streng kapitalistisch-ökologischen Logik, das bleibt festzuhalten, „rechnen“ sich Emissionsminderungskosten erst, wenn sie den Vermeidungskosten bei über 3 Grad gegenüber gestellt werden. Dieser Pfad führt uns also ziemlich konsequent auf einen „anderen Planeten“. Der vorgestellte „Klimaklub“ mag eine scheinbare Alternative zur derzeitigen internationalen Klimapolitik sein, aber er folgt nicht wirklich der Sachlogik der Problemlösung, für die auch der IPCC z.B. gefordert hat, „transformatorische Änderungen der Produktionsprozesse“ einzuleiten (IPCC AR6 WGIII SPM-38), was letztlich „disruptive Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur“ (ebd.: SPM-56) erfordert, und sich eben nicht bloß auf einen technologischen Austausch der Energiequellen bezieht.

Das zeigt einmal mehr, dass viele, und eben auch Nobelpreisträger, sich eher vorstellen können, dass die Welt (d.h. „unser“ Planet) untergeht, als den Kapitalismus in Frage zu stellen.


Literatur[1]

[1] Online abgerufen zwischen 18. und 21.11.2022.

Abele, Corinne (2020): Vollständige Wertschöpfungskette vorhanden. GTAI,

Anderson, Kevin (2022): „Dann leben wir auf einem anderen Planeten!“. TELEPOLIS, 4.Juli 2022.

Bayer, Stefan (2004) : Nachhaltigkeitskonforme Diskontierung: das Konzept des „Generation Adjusted Discounting“. In Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, ISSN 1861-1559, Duncker & Humblot, Berlin, Vol. 73, Iss. 1, pp. 142-157,
.

Brundtland Bericht 1987: Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. (Hrsg. Volker Hauff) Greven: Eggenkamp. (engl. online)

Buller, Adrienne (2022): „Der Markt ist nie grün“. In: der Freitag, Nr. 46, 17. November 2022. S. 16.

Deloitte (2021): Germany´s turning point. Accelerating new growth on a path to net zero.

s.a.:  Der Wendepunkt. Wie Deutschland vom Kampf gegen den Klimawandel profitieren kann.

Euler, Johannes (2020): Wasser als Gemeinsames: Potenziale und Probleme von Commoning bei Konflikten der  Wasserbewirtschaftung. Bielefeld: transcript Verlag.

Friday for Future (FFF): Forderungen.

Gronemann, Silke (2001): Nachhaltigkeit und Diskontierung. Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 2(2), 233-261.

IPCC SR1.5: Sonderbericht 1,5°C Globale Erwärmung. 2018.

IPCC AR6 WGIII: Climate Change 2022. Mitigation of Climate Change. Working Group III contribution to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change.

Kikstra, Jarmo S., et al. (2021): The social cost of carbon dioxide under climate-economy
feedbacks and temperature variability
.
Environ. Res. Lett. 16 (2021) 094037 .

Nitzschke, Milan (2013): „Wir brauchen fairen Wettbewerb“. Deutschlandfunk.

Nordhaus, William D. (2018): Der Klimawandel: Die ultimative Herausforderung für die Wirtschaft.Nobelpreisrede vom 8. Dezember 2018.

Schlemm, Annette (2019): CO2-Steuer – Zwischenlösung oder Alibi? Philosophenstübchen-Blog.

Schlemm, Annette (2020): Negativ-Emissionen. Philosophenstübchen-Blog.

Schlemm, Annette (2022): Geil wie ein Bock. In: junge Welt, 13. Juni 2022, Nr. 134, S. 12-13.

Schlemm, Annette (2023): Woher kommt der Wachstumszwang im Kapitalismus? Oder: Warum die Wachstumsdynamik unauflöslich mit dem Klassencharakter des Kapitalismus verbunden ist. Im Prozess der Veröffentlichung des Tagungsbandes zur Tagung des Forums für Marx-Forschung Oldenburg „Der Widerspruch zwischen dem Kapital und der Natur“ vom 10.-11. Juni 2022.

Umweltbundesamt (UBA) (2019): Methodenkonvention 3.0 zur Ermittlung von Umweltkosten. Kostensätze. Stand 02/2019.

Wiggenbröker, Claudia (2022): So teuer werden die Folgen des Klimawandels.


[1] Die erste Bedingung kann auch als „schwache Verringerung (der Ressource/des Guts) bei Nutzung“ verstanden werden. Alternativen sind in der klassischen Ökonomietheorie folgende: Bei ebenfalls schwacher Verringerung bei Nutzung, aber hoher Ausschließbarkeit nennt man das Gut „Klubgut“ (es kann von einem Klub derer, die Zugang haben, genutzt werden), bei starker Verringerung bei Nutzung und einer geringen Ausschließbarkeit kann man von Allmende/Commons sprechen und bei einer starken Verringerung bei Nutzung und hoher Ausschließbarkeit von privatem Gut. Eine Darstellung und Kritik (!) dieser Klassifikation kann nachgelesen werden bei Johannes Euler 2020: 48ff..

[2] Adrienne Buller nennt in einem Interview in der Freitag fälschlicherweise den Wert von „vier Grad Celsius“, während diese Zahl im Artikel von Nordhaus im selben Absatz in einem anderen Zusammenhang genannt wird (dass der Basis-Pfad bis zu einer Temperatur von 4 Grad im Jahr 2100 führt).

[3] Wenn diskontiert wird, wird die Zukunft automatisch „unterbewertet“. D.h., dass zeitlich entfernt auftretende Effekte mit deutlich geringerem Gewicht in heute anstehende Entscheidungsprozesse eingehen als zeitnäher auftretende“( Bayer 2004: 144).  Deshalb gibt es Debatten dafür, dass nachhaltige Strategien gar keine Diskontierungen enthalten sollen. (vgl. ebd., sowie Gronemann  2001)

[4] Gleichzeitig wird meine Enkelin wohl mindestens sieben Mal so viele Hitzewellen und drei Mal so viele Überflutungen erleben als ich (Wiggenbröker 2022).

[5] Tatsächlich gibt es die Effekte des „Trittbrettfahrens“ – sie sind jedoch m.E. in kapitalistischen Wirtschaftsverhältnissen vor allem eine Folge des systemischen Konkurrenzwangs.

[6] Was der IPCC-Bericht von 2022 für die Industrieländer fordert, nämlich eine „Koordinierung der gesamten Wertschöpfungskette“ (IPCC AR6 WGIII, 10-8), wurde in China seit langem realisiert (Abele 2020). Die grundsätzlich andere Planung und Koordinierung der Produktionsentwicklung wurde lange übersehen oder als marktwirtschaftsfeindlich verdammt, während man China immer wieder „Preisdumping“ vorwarf (Nitzschke 2013).  

[7] Dieser Klub-Begriff stimmt nicht mit dem in Fußnote 1 genannten überein, weil ja weiterhin auch die Nicht-Klubmitglieder an der Vernutzung des Guts „stabiles Klima“ teilhaben.

[8] Es wird u.a. von einer „Revitalisierung der Automobilproduktion“ gesprochen.

[9] Im IPCC-Bericht von 2018 zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels gab es 1 Szenarium, um dies einzuhalten, bei dem sich der Energiebedarf zwischen 2010 und 2050 um 32% senken müsste, ohne solch ein „Degrowth“ wird in den anderen drei Szenarien z.T. bis zu fünfmal mehr Kernenergie und die Entfernung von CO2 benötigt. (IPCC SR1.5)

[10] Das heißt nicht, dass ich alle Politiken in China gut heiße.