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„Globale Probleme der Menschheit“, so wurde schon vor einem Vierteljahrhundert der Komplex von drohenden Gefahren für die gesamte Menschheit genannt. Die Kriegsgefahr, vor allem angesichts der globalen Verbreitung von Atomwaffen, war das „Globale Problem Nummer Eins“. Gleich danach kam dann die allgegenwärtige Umweltvergiftung in West wie Ost, erkennbar am Baumsterben und vergifteten Flüssen. Auch die Endlichkeit von Ressourcen ließ eine „Grenze des Wachstums“ erahnen. |
Seit ungefähr dieser Zeit erreichte auch der real existierende Kapitalismus eine neue Entwicklungsstufe: Der Neoliberalismus fegte seitdem in aller Welt Sozialsysteme und nichtkapitalistische Lebensformen hinweg. Alle vorher geschützten öffentlichen Lebensbereiche wie Gesundheitswesen und Bildung werden weitgehend kommerzialisiert, aber der Profit reicht nicht aus, die Kapitalakkumulationserwartungen aus der vergangenen und gegenwärtigen Ausbeutung heraus zu erfüllen. Stattdessen werden ungedeckte Anleihen aus einer erwarteten zukünftigen Ausbeutung zur Grundlage der Wirtschaft.
Verlorene Jahrzehnte für 99 % der Menschen, denen andere Lebensgrundlagen entrissen wurden und die von nicht ausreichend vorhandener Lohnarbeit abhängen. Stagnation der Gehälter und Prekarisierung für die immer härter Arbeitenden und Verelendung für die anschwellende Arbeitsreservearmee. Dem steht ein unermeßlicher Reichtum auf der anderen Seite gegenüber, begleitet vom weiteren Aushebeln der bisherigen bürgerlich-demokratischen Ausgleichsmechanismen. Verlorene Jahrzehnte auch für die meisten „unterentwickelten“ Regionen dieser Erde beim „Nachholen“ der Entwicklung.
Hier gehts weiter (pdf-Datei).
März 20, 2016 at 8:12 pm
„Globale Probleme der Menschheit“, so wurde schon vor einem Vierteljahrhundert …
PE: halben
… der Komplex von drohenden Gefahren für die gesamte Menschheit genannt. Die Kriegsgefahr, vor allem angesichts der globalen Verbreitung von Atomwaffen, war das „Globale Problem Nummer Eins“. …
PE: Hat nicht der „overkill“ seit 1967 den 3. Weltkrieg verhindert?
… Gleich danach kam dann die allgegenwärtige Umweltvergiftung in West wie Ost, erkennbar am Baumsterben und vergifteten Flüssen. Auch die Endlichkeit von Ressourcen ließ eine „Grenze des Wachstums“ erahnen. …
PE: Hier geht es historisch durcheinander, wie oben angedeutet
… Seit ungefähr dieser Zeit erreichte auch der real existierende Kapitalismus eine neue Entwicklungsstufe …
PE: nämlich den des Finanzkapitalismus (in D ab 1977, seitdem der Börsenwert eines Unternehmens immer spekulativer wurde)
…: Der Neoliberalismus fegte seitdem in aller Welt Sozialsysteme und nichtkapitalistische Lebensformen hinweg.
PE: Nachwende-Entwicklung, von Christoph Hein auf einer Lesung in Düsseldorf 1991 vorhergesagt – von Anwesenden daraufhin gemaßregelt, da ihm eine solche Aussage nicht zustehe
März 20, 2016 at 8:14 pm
PS: Originelle Zeichnung!
März 21, 2016 at 4:42 pm
Die gibts auch als Aufkleber (und noch zwei andere): http://www.sfv.de/artikel/vier_aufkleber_fuer_den_aussenbereich.htm
März 21, 2016 at 5:49 pm
Leider wird dadurch die kopflose Energiepolitik des merkel und konsorten unterstützt :-((
März 21, 2016 at 6:17 pm
Wieso? Lies mal die Standpunkte des SFV-Vereins, die haben mit Merkel-Politik wenig zu tun. Es gibt da auch schöne frühere Karikaturen dazu, im jährlichen Kalender immer zusammengefasst…
März 21, 2016 at 8:19 pm
Ich habe noch keinen Auftritt eines Regierungsvertreters erlebt (zuletzt Oktober 2015), bei dem erklärt wurde, wie die CO2-Ziele ohne Atomkraftwerke erreicht werden
März 22, 2016 at 5:05 pm
„Ich habe noch keinen Auftritt eines Regierungsvertreters erlebt (zuletzt Oktober 2015), bei dem erklärt wurde, wie die CO2-Ziele ohne Atomkraftwerke erreicht werden“
Dann finde doch selber eine Antwort darauf. Oder heißt das bei Dir, dass wenn den Regierungsvertretern nichts einfallen will, dass das dann gegessen ist?
März 22, 2016 at 12:59 am
Ja! Ich möchte, dass meine Frau nach hinten in den Bus geht, während ich vorne in der Nähe des Fahrers Platz nehme, um mit ihm – ungestört durch unverständliche weibliche Argumente – über so weltentscheidende Fragen wie die gesiebtlichte Zukunft des münchener Zirkusdirektors fachzusimpeln! Das macht mich glücklich und bringt mich in Überstimmung mit denen, die Israel als einzige Demokratie im Nahen Osten bezeichnen.
März 22, 2016 at 5:07 pm
Diese und Deine folgenden Kommentare mögen zwar Deine Meinung zu irgend etwas sein, aber sie beziehen sich überhaupt nicht auf das, was ich in dem Text thematisiere. Oder meinst Du, weil Du die Ausländer mit ihren Muezinrufen oder ihrem für uns fremden Verhalten nicht in Deiner Nähe haben willst, lösen sich die Globalen Probleme, die für viele Menschen zu Migrationsbewegungen führen, einfach in Luft auf?
März 23, 2016 at 9:17 pm
Das tut mir leid
März 22, 2016 at 1:13 am
Ja! Ich möchte, dass meine Frau sich duckt und unterordnet, um geduldet zu werden und eine Arbeitsstelle zu erhalten! Deshalb soll sie sich auch wie ein linnen Sack kleiden, um nicht die samengestauten Männer zu provozieren: denn sie allein: durch ihr Dasein, ist an jenem Samenstau schuld!
März 22, 2016 at 1:16 am
Ja! Ich möchte, dass auch hierzulande Ehebruch durch Steinigung geahnded werde, denn dann würde ich meinen Ehepartner auf einfachste Weise loswerden
März 22, 2016 at 1:21 am
Ja! ich möchte, dass auch hierzulande Küssen vor der Ehe verboten ist! Denn es ist anderswo so.
März 22, 2016 at 1:26 am
Ja! Ich möchte NICHT, dass mich Lautsprecher aus dem Schlaf reißen, weil sie glauben, dass das, was gewisse Anhänger glauben, gut für Alle sei.
März 22, 2016 at 5:08 pm
Aber Kirchenglocken sind okay in deutschen Landen, oder? (oder hast Du bloß das Glück, nicht in der Nähe von solchen zu wohnen?)
März 23, 2016 at 9:20 pm
Nein, sind sie nicht, da sehe ich keinen Unterschied. Sobald jedwede Religion aus dem privaten Glauben heraustritt, läuft sie Gefahr politisch missbraucht zu werden.
März 23, 2016 at 9:23 pm
A: “Ich habe noch keinen Auftritt eines Regierungsvertreters erlebt (zuletzt Oktober 2015), bei dem erklärt wurde, wie die CO2-Ziele ohne Atomkraftwerke erreicht werden”
Dann finde doch selber eine Antwort darauf. Oder heißt das bei Dir, dass wenn den Regierungsvertretern nichts einfallen will, dass das dann gegessen ist?
P: Es bestätigt meine Meinung, dass die CO2-Ziele ohne Atomkraftwerke nicht erreicht werden.
Mai 19, 2016 at 7:40 pm
Gestern hörte ich von einer Fach-Journalisten, dass ein Prozess entwickelt wurde, bei dem kein radioaktiver Abfall übrig bleibt.
Mai 20, 2016 at 9:09 am
Worauf bezieht sich das? Auf Kernspaltung oder -fusion? Wenn Du das meinst, so kenne ich zu ersterem nur das Konzept der „Transmutation“, das schon längere Zeit diskutiert wird (https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/physik_konkret/pix/Physik_Konkret_14.pdf, ). Es scheint aber nicht so einfach sein, wie von Kernkraftbefürwortern suggeriert wird. Außerdem braucht diese Technologie eher neue Reaktoren, als dass damit ein Austieg aus der Kernkraft angestrebt würde („Ein atomarer Brennstoffkreislauf mit Partitionierung und Transmutation wäre wahrscheinlich nur dann wirtschaftlich zu betreiben, wenn auch das abgetrennte Plutonium als atomarer Brennstoff weiterverwendet würde.“ (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Transmutation-soll-Atommuell-entschaerfen-1563790.html)). Und das Ganze strahlt trotzdem noch ein paar Hundert Jahre, das ist für mich nicht viel weniger schlimm, als wenn es Jahrzehntausende Jahre strahlt, weil wir unseren Kindern und Enkeln das trotzdem aufladen.
Wenn Du Dich auf die Kernfusion beziehst, so sind die zurückbleibenden Stoffe wirklich nicht so gefährlich wie bei der Kernspaltung, aber auch hier ist klar: 1. auf jeden Fall käme sie nicht rechtzeitig, um „saubere“ Energie zu liefern, bevor der Klimawandel hart zuschlägt und 2. Kernfusion ist eine hochkomplexe, strukturell nur zentralistisch einsetzbare Technologie und braucht für ihre Wirtschaftlichkeit dann eine ungeheure Menge an „Umsatz“, d.h. eine weitere Steigerung des direkten Eintrags von letztlich Wärmeenergie ins energetische Fließgleichgewicht auf dem Planeten Erde (siehe dazu: http://zw-jena.de/energie/gleichgewicht.html). Und dieses Argument gilt letztlich auch für alle Formen der Kernspaltung.
Es geht dabei um Überlegungen, die über das CO2-Problem, das derzeit akut ist, hinaus denken. Auch darüber hinaus (und auch daneben auf anderen Gebieten) gilt es endlich anzuerkennen, dass wir dabei sind, die „Planetaren Grenzen“ zu überschreiten (https://philosophenstuebchen.wordpress.com/?s=Anthropoz%C3%A4n). Anders als an den traditionellen „Grenzen des Wachstums“, die eher thematisiert haben, dass uns Ressourcen ausgehen werden, sind die Grenzen hier leider erst spürbar, wenn wir sie schon überschritten haben (und dann kann es leider wirklich zu katastrophalen Effekten führen, die Physiker und Chemiker als „Siedepunktverzögerung“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Siedeverzug) kennen). Immer mehr Energie zu nutzen hieße immer mehr „Energieabfall“ in die Atmosphäre zu entlassen (auch wenn dieser „chemisch sauber“ wäre). Über Ballungsgebieten ist die Luft jetzt schon um bis zu 3 Grad erhöht. Das hätten wir dann überall, auch wenn der Verbrennungsstoff „sauber“ verbrennen würde und das CO2-Problem gelöst wäre…
November 11, 2016 at 4:57 pm
[…] Wenn man den Klimawandel ähnlich betrachtet, braucht man sich eigentlich keine Sorgen machen. Unsere Nachkommen erleben dann eben eine wärmere Welt: was macht denn schon eine um 2 bis 5 Grad wärmere Umgebungsluft aus? Leider ist es nicht so einfach. Es ist bekannt, dass ein Ansteigen der globalen Durchschnittstemperatur um ungefähr 2 Grad schon für viele Regionen gefährliche ökologische Veränderungen mit sich bringt, so dass die Nahrungsmittelversorgung und küstennahe Wohnsiedlungen bedroht werden und auch Unwetterextreme insgesamt deutlich ansteigen. Wird man sich auch daran gewöhnen? Es ist dabei zu erwarten, dass die Zustände sich nicht nach und nach verändern, sondern bereits jetzt folgt der Anstieg von wetter- und damit auch klimabedingten Katastrophen wie großen Fluten, Hurrikans und Dürren einer Exponentialkurve. Außerdem muss erwartet werden, dass verschiedene „Kipp-Punkte“ wie das Auftauen der Dauerfrostböden mit der Freisetzung von großen Treibhausgasquellen und andere nichtlineare Effekte zu sehr schnellen und sehr abrupten Veränderungen der Umweltbedingungen führen können. Daran ist eine Anpassung der Menschen kaum bis gar nicht mehr möglich, ohne dass Leben und Lebensqualität verloren gehen. Meistens geschehen solche Unglücke aber erst mal nur den anderen: Wie schlecht wir uns schon auf einem hohen Wohlstandsniveau anpassen können, zeigen u.a. die vielen abwehrenden bis hasserfüllten Reaktionen auf die Zuwanderung von Menschen aus Krisengebieten. 2012 waren weltweit schon 32,4 Millionen Menschen wegen Überschwemmungen, Stürmen und anderen Umweltkatastrophen auf der Flucht (vgl. IPCC 2012, vgl. auch den Blog „Flüchtlingsforschung“) und auch die häufig direkt zur Flucht führenden Kriege haben nicht zuletzt häufig mit sich katastrophal verschlechternden Umweltbedingungen und folgenden Verteilungskämpfen zu tun (vgl. Welzer 2010, Schlemm 2016). […]